Ausbildung am Taubacher Wehr mit tragischem Hintergrund
Weimarer Feuerwehrleute übten im Kurs Technische Hilfeleistung mit der DLRG Weimar die Wasserrettung
Weimar. Am Taubacher Wehr führte die Berufsfeuerwehr Weimar am Wochenende eine Ausbildung mit dem aktuellen Kurs Technische Hilfeleistung durch. Sie gehört zu jenen Inhalten, die bislang an der Landesfeuerwehrschule stattfanden und aus Kapazitätsgründen nun an Städte und Kreise verlagert wurden.
Am vierten von fünf Ausbildungstagen ging es am Sonnabend vor allem um Rettungsmaßnahmen am und im Wasser. Dafür die DLRG Weimar ihre fachliche Unterstützung zur Verfügung gestellt. Stefan Keck und drei weitere speziell ausgebildete Strömungsretter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft unterwiesen die Teilnehmer der Freiwilligen Feuerwehren Schöndorf, Mitte, Ehringsdorf und Legefeld in Hilfsmaßnahmen und Hilfsmitteln.
„Die Feuerwehrleute sind als Erste am Einsatzort. Also müssen sie nicht nur die Grundfertigkeiten kennen, sondern sie zumindest auch schon einmal angewendet haben“, sagt Stefan Keck. „Wenn es dann spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten verlangt, werden wir zum Einsatz hinzu gezogen.“
Der Übungsort am Wehr in Taubach hat einen tragischen Hintergrund. Hier sind vor zwölf Jahren zwei Männer ums Leben gekommen. Ein 51-jähriger Mann aus Mellingen wollte seinen Hund retten und hatte bei dem damals herrschenden mittleren Hochwasser der Ilm ebenso wenig eine Chance wie ein 32-jähriger Familienvater aus Ehringsdorf, der ihm beistehen wollte. Was die Feuerwehrleute und Wasserretter aber nicht wussten: Ihre Übung fand auch am 25. März statt, dem Unglückstag vor zwölf Jahren.
Am Samstag war die Strömung der Ilm nahezu gemächlich. Dennoch schärften die Strömungsretter den Feuerwehrleuten immer wieder ein: Gegenseitige Sicherung ist oberste Pflicht, sonst setzt man auch das Rettungsziel aufs Spiel.
Am kommenden Wochenende stehen Rettungsmaßnahmen am Pkw auf dem Ausbildungsprogramm. Samstag folgt die abschließende Prüfung.