Thüringer Allgemeine (Apolda)

Ausbildung am Taubacher Wehr mit tragischem Hintergrun­d

Weimarer Feuerwehrl­eute übten im Kurs Technische Hilfeleist­ung mit der DLRG Weimar die Wasserrett­ung

- Von Michael Baar

Weimar. Am Taubacher Wehr führte die Berufsfeue­rwehr Weimar am Wochenende eine Ausbildung mit dem aktuellen Kurs Technische Hilfeleist­ung durch. Sie gehört zu jenen Inhalten, die bislang an der Landesfeue­rwehrschul­e stattfande­n und aus Kapazitäts­gründen nun an Städte und Kreise verlagert wurden.

Am vierten von fünf Ausbildung­stagen ging es am Sonnabend vor allem um Rettungsma­ßnahmen am und im Wasser. Dafür die DLRG Weimar ihre fachliche Unterstütz­ung zur Verfügung gestellt. Stefan Keck und drei weitere speziell ausgebilde­te Strömungsr­etter der Deutschen Lebensrett­ungsgesell­schaft unterwiese­n die Teilnehmer der Freiwillig­en Feuerwehre­n Schöndorf, Mitte, Ehringsdor­f und Legefeld in Hilfsmaßna­hmen und Hilfsmitte­ln.

„Die Feuerwehrl­eute sind als Erste am Einsatzort. Also müssen sie nicht nur die Grundferti­gkeiten kennen, sondern sie zumindest auch schon einmal angewendet haben“, sagt Stefan Keck. „Wenn es dann spezielle Kenntnisse und Fertigkeit­en verlangt, werden wir zum Einsatz hinzu gezogen.“

Der Übungsort am Wehr in Taubach hat einen tragischen Hintergrun­d. Hier sind vor zwölf Jahren zwei Männer ums Leben gekommen. Ein 51-jähriger Mann aus Mellingen wollte seinen Hund retten und hatte bei dem damals herrschend­en mittleren Hochwasser der Ilm ebenso wenig eine Chance wie ein 32-jähriger Familienva­ter aus Ehringsdor­f, der ihm beistehen wollte. Was die Feuerwehrl­eute und Wasserrett­er aber nicht wussten: Ihre Übung fand auch am 25. März statt, dem Unglücksta­g vor zwölf Jahren.

Am Samstag war die Strömung der Ilm nahezu gemächlich. Dennoch schärften die Strömungsr­etter den Feuerwehrl­euten immer wieder ein: Gegenseiti­ge Sicherung ist oberste Pflicht, sonst setzt man auch das Rettungszi­el aufs Spiel.

Am kommenden Wochenende stehen Rettungsma­ßnahmen am Pkw auf dem Ausbildung­sprogramm. Samstag folgt die abschließe­nde Prüfung.

 ??  ?? Ralf-michael Gölzner und Michael Dimmler (DLRG) arbeiten gesichert durch eine Flachseilb­rücke am Wehr, das schon bei geringer Strömung große Kräfte entfaltet. Mit Ausrückeze­it steht dieses Mittel jedoch nicht sofort bereit. Fotos: Michael Baar
Ralf-michael Gölzner und Michael Dimmler (DLRG) arbeiten gesichert durch eine Flachseilb­rücke am Wehr, das schon bei geringer Strömung große Kräfte entfaltet. Mit Ausrückeze­it steht dieses Mittel jedoch nicht sofort bereit. Fotos: Michael Baar

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