Personalmangel wegen Krankheit führte zu Engpass im Hort
Lessing-grundschule: Schulleiter Hans-jürgen Häfner reagiert auf Kritik einer Familie an den Zuständen
Apolda. In den vergangenen Tagen gab es die eine oder andere Beschwerde über die Zustände im Hort der Lessinggrundschule in Apolda.
In der Schilderung einer betroffenen Familie heißt es da unter anderem folgendermaßen: „Seit mehreren Wochen herrscht ein Mangel an Horterziehern. Aktuell arbeiten vier Erzieher auf 250 Kindern. Vor drei Wochen wurden die Eltern der Hortkinder schriftlich gebeten die Kinder doch möglichst gleich nach dem Unterricht abzuholen, diese Bitte stand die Woche darauf dann im Hortraum an der Tafel und diese Woche werden die Eltern mündlich darum gebeten. Berufstätigen Eltern ist dies nicht immer möglich, zudem bezahlen wir dennoch volle Hortgebühren . . .“
Thüringer Allgemeine konfrontierte Schulleiter Hans-jürgen Häfner damit. Er bestätigte, dass es einen personellen Engpass in der Hortbetreuung gab, der bis heute nicht gänzlich abgebaut sei. So habe er in seinem Kollegium zum Zeitpunkt, auf den sich die Beschwerde der Familie bezieht, unter anderem drei Langzeiterkrankte zu verzeichnen gehabt.
Der personelle Zustand sei akut seit Herbst des Vorjahres, weswegen er damals zeitnah beim Schulamt Mittelthüringen um personelle Unterstützung ersucht habe. Abwechselnd seien ihm dann Kolleginnen aus Schulen einer Schule in Mellingen und aus Apolda leihweise zugeteilt worden. Natürlich hätten deren Stammschulen auch ihren Bedarf. Indes: Eine ausgeliehene Hortnerin mehr könne allerdings den Ausfall von drei Kräften nicht vollständig kompensieren.
Seit Montag gebe es aber eine leichte Entspannung, weil die Schule eine neue Kollegin bekommen habe, die per Bewerbungsverfahren gefunden wurde, so Schulleiter Häfner.
Auch sehe er hoffnungsvoll den nächsten Tagen entgegen, wenn eine der Langzeiterkrankten wieder einsetzbar ist.
Der personelle Engpass der vergangenen Monate sei auch dadurch verschärft worden, dass zu den Langzeiterkrankten im November und Dezember auch „normale“Kranke dazu gekommen waren; etwa wegen einer Erkältung. All das habe man abfangen müssen, um den Hortbetrieb aufrecht zu erhalten und die Eltern um Verständnis gebeten.
So habe man Maßnahmen im Haus ergriffen, etwa den unteren Bereich für den Hort geöffnet, was dazu geführt habe, dass mehr Kinder auf einem Raum betreut wurden. Häfner versicherte, dass die Betreuung der Kinder dennoch jederzeit gewährleistet war.
Die Familie selbst hatte nach eigener Schilderung mehrere Situation erlebt, in denen es offensichtlich nicht so gewesen ist. „Man fühlt sich hilflos und bekommt am Abend Bauchschmerzen, bei dem Gedanken sein Kind am nächsten Tag wieder dort abzugeben und im Ungewissen zu sein wie es seinem Kind dort ergeht“, schilderte die Mutter ihre Gedanken.
Der Schulleiter hingegen führt auch Grundsätzliches und verweist auf den Bewerbermarkt. Der nämlich sei ziemlich abgegrast. Es fänden sich derzeit einfach viel zu wenig Fachkräfte. Nicht zuletzt korrigierte er die Zahl von 250 zu betreuenden Kindern im Hort. Es seien 170, um die man sich kümmere.