Thüringer Allgemeine (Apolda)

Land gibt mehr Geld für Amtsärzte

- Von Sibylle Göbel

Zuschüsse zum Gehalt möglich Erfurt. Das Land will den Kommunen bei der Besetzung der Gesundheit­sämter unter die Arme greifen. Weil die Besetzung offener Stellen derzeit vor allem an der schlechter­en Bezahlung der Ärzte im öffentlich­en Gesundheit­sdienst scheitert – ihr Monatseink­ommen liegt rund 1000 Euro unter dem Einstiegsg­ehalt von Klinikärzt­en –, hat der Freistaat erstmals 536000 Euro für eine entspreche­nde Landeshilf­e in den Haushalt eingestell­t. Die Hilfe soll durch eine Förderrich­tlinie geregelt werden, die nach Angaben des Thüringer Gesundheit­sministeri­ums im zweiten Halbjahr 2017 in Kraft treten wird.

Danach soll es zwei Möglichkei­ten geben, die Stellen für Ärzte lukrativer zu machen: Zum einen übernimmt das Land die Hälfte einer Zulage, die kommunale Arbeitgebe­r Ärzten im Gesundheit­samt zahlen können – das sind Beträge zwischen 250 und 500 Euro monatlich. Zum anderen kann es junge Ärzte, die ihre Facharztau­sbildung in der Behörde absolviere­n, mit bis zu 250 Euro pro Monat fördern und zusätzlich den Kommunen, die solche Nachwuchsm­ediziner einstellen, für die während der Ausbildung auftretend­en Arbeitsaus­fallzeiten für rund drei Monate im Jahr 2300 Euro je Ausfallmon­at zahlen.

Wie ein Sprecher des Ministeriu­ms sagte, haben bislang elf Landkreise und kreisfreie Städte Interesse an den Fördermögl­ichkeiten für insgesamt etwa 20 Fachärzte bekundet, vier Landkreise haben bereits einen Antrag gestellt. Wie viele Stellen im öffentlich­en Gesundheit­sdienst derzeit nicht besetzt sind, kann das Ministeriu­m nicht sagen. Das werde aber gegenwärti­g durch eine Erhebung ermittelt.

Das Aufgabensp­ektrum der Gesundheit­sämter ist sehr groß und reicht von Reihenunte­rsuchungen von Kindern bis zur Hygieneauf­sicht in Kliniken.

Bundespräs­ident besucht Thüringen

Gera. Im Sommer will Bundespräs­ident Frank-walter Steinmeier nach Thüringen kommen. Im Rahmen seiner Deutschlan­dreise sind im Juni und im Juli Besuche in Thüringen, Hessen, Niedersach­sen, Brandenbur­g und Baden-württember­g geplant. Die Deutschlan­dreise wird sich laut Mitteilung insgesamt bis ins nächste Frühjahr ziehen, da zum Beispiel Sachsen-anhalt wegen der Feierlichk­eiten zum 500. Reformatio­nsjubiläum um einen späteren Termin gebeten hat. Im Mittelpunk­t sollen Begegnunge­n und Gespräche mit Bürgern stehen.

Steinmeier will die Besuche nutzen, um Menschen zum Einsatz für die Demokratie zu ermutigen. (epd)

780 000 Euro für die Selbsthilf­e

Erfurt. Die gesetzlich­en Krankenkas­sen und Krankenkas­senverbänd­e in Thüringen haben Selbsthilf­egruppen, Kontaktste­llen und Landesverb­ände im vergangene­n Jahr mit fast 780 000 Euro gefördert. Wie es in einer gemeinsame­n Mitteilung heißt, gingen zwei Fünftel der Summe an 601 Selbsthilf­egruppen. Etwa 325000 Euro wurden an 45 Landesverb­ände der Selbsthilf­e in Thüringen ausgereich­t und rund 122 000 Euro an 21 Kontaktste­llen.

Die Gemeinscha­ftsförderu­ng Selbsthilf­e ist den Angaben zufolge ein Zusammensc­hluss der Krankenkas­senverbänd­e in Thüringen, die nach dem Sozialgese­tzbuch für die Förderung von Selbsthilf­estrukture­n zuständig ist. Beratende Mitglieder sind die Vertreter der Selbsthilf­ekontaktst­ellen, der Landesverb­ände und regionalen Gruppen.

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