Elektroautos für die Kirchenleute
Erfurt. „Wir laufen mit den Kindern verschiedene Wirkungsstätten Luthers an und erläutern seine Tätigkeiten“, sagt Stadtführerin Catherine Leifheit. Die Schüler bräuchten eigentlich keine speziellen Vorkenntnisse für eine solche Führung. Allerdings sollten sie mindestens zehn Jahre alt sein. Auf der Wartburg in Eisenach ist ab Mai die nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“zu bestaunen. Aber nicht nur für die Erwachsenen ist es ein interessantes Exponat. Auch für Schüler ist es ein spannender historischer Exkurs. „Die Lehrer können sich im Vorfeld die entsprechenden Materialien herunterladen und die Kinder und Jugendlichen auf die Ausstellung vorbereiten“, sagt Pressesprecherin Monika Hegenberg.
Zur Sonderausstellung gibt es im Lutherjahr noch ein besonderes Rahmenprogramm. Auch das könne von Schulen genutzt werden, so Hegenberg. Für Jugendliche der siebten und achten Klassen empfiehlt sie zwei Stummfilme mit musikalischer Begleitung. Das sind „Die Wittenberger Nachtigall“von 1913 und „Martin Luther – ein Film der deutschen Reformation“aus dem Jahr 1927. „Die Filme sind aus zwei völlig unterschiedlichen Epochen und zeigen Luther auch von anderen Seiten.“
Für die kleinen Lutherfans gibt es einen Kinderausstellungsführer. Dieser muss im Vorfeld von den Lehrern im Internet heruntergeladen und ausgedruckt werden. Eine fiktive Person führt dann durch die Ausstellung. Zusätzlich können sich die Jüngsten den Nachbau von Luthers Reisewagen anschauen, mit dem er in Worms losgefahren sein soll.
Auch der Buchdruck und die Druckerpresse werden den Schüler nahegebracht und vor allem präsentiert. „Im Sommer ist die Druckerpresse auch auf jeden Fall im Einsatz“, verspricht Hegenberg. Zur Führung für Kinder und Erwachsene gehört natürlich auch die Lutherstube – die Stube, in der Luther die Bibel übersetzt haben und vom Teufel gestört worden sein soll. „In dem Raum werden dann Zitate von Besuchern zur Stube zu sehen sein“, sagt Monika Hegenberg.
Aber auch der große Reformator und Bibelübersetzer drückte einmal die Schulbank. Von 1498 bis 1501 ging Martin Luther in Eisenach zur Schule. Das heutige Lutherhaus soll während seiner Schulzeit sein Zuhause gewesen sein. Das Museum bietet für Schüler ein interessantes Programm: „Unterricht wie zu Luthers Zeiten“, „Luthers Werkstatt“und „Luther und die Bibel“. Im historischen Klassenzimmer unterrichtet ein entsprechend gekleideter Magister. Im 15-Minuten-takt wechseln die Fächer, und die Kinder erhalten einen Einblick in den damaligen Schulunterricht. Auf Elemente wie die „Prügelstrafe“und den „Eselskopf“wird nicht verzichtet. In Luthers Werkstatt können die Heranwachsenden mit einem Nachbau der historischen Gutenberg-druckpresse drucken oder mit Feder und Tusche schreiben.
Die Dauerausstellung „Luther und die Bibel“kann mit Erkundungsbögen von Kindern und Jugendlichen entdeckt werden. Die Bögen sind demnächst im Internet verfügbar und für die unterschiedlichen Klassenstufen aufbereitet. Berücksichtigt werden auch die Lehrpläne von Hessen und Thüringen. Derzeit konzipieren Fachleute die Bögen mit kulturhistorischen und religionspädagogischen Schwerpunkten neu, teilt Dolores Raßmann von der Stiftung Lutherhaus Eisenach mit. Frühjahrstagung befasst sich mit Testphase
Wittenberg. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) diskutiert den Test von Elektroautos für kirchliche Mitarbeiter. Wie aus einer Mitteilung der EKM hervorgeht, sollen sich die Mitglieder der Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung vom 27. bis 29. April in Wittenberg mit einem Bericht zur Einführung einer Testphase beschäftigen.
Zudem legt Landesbischöfin Ilse Junkermann den Kirchenparlamentariern ihren obligatorischen Bericht vor.
Die Landessynode hat der EKM zufolge 82 Mitglieder aus den Gemeinden, Kirchenkreisen sowie Diensten und Einrichtungen der Landeskirche. Zu den Aufgaben der Abgeordneten, der Synodalen, gehören unter anderem die Kirchengesetzgebung und der Beschluss über den Haushaltsplan.
Die Landessynode tritt in der Regel zweimal im Jahr zu mehrtägigen Sitzungen zusammen.
Gefundene Leiche wird obduziert
Suhl. Nach dem Fund eines toten Mannes in Suhl ist eine rechtsmedizinische Untersuchung zur Klärung der Todesursache angeordnet worden. Nach bisherigen Ermittlungen sei der 30-Jährige vermutlich stark alkoholisiert zu Fuß unterwegs gewesen, bevor er auf einem Parkplatz hinter einem Restaurant starb, teilte die Polizei am Freitag mit. Von einer Straftat sei bislang nicht auszugehen, es gebe dafür keine äußerlich erkennbaren Anzeichen, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann aus Suhl, dessen Identität die Polizei klären konnte, war am Donnerstag tot aufgefunden worden. (dpa)
12-Jähriger mit zwei Promille
Unterricht wie zu Luthers Zeiten
Saalfeld. Ein Zwölfjähriger ist in Saalfeld mit über zwei Promille Alkohol in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Bewohner eines Flüchtlingsheims fanden den Jungen volltrunken in seinem Zimmer und riefen einen Krankenwagen, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
Der Heranwachsende kam noch am Donnerstagabend in die Klinik. Die Polizei ermittelt nun, woher der Zwölfjährige den Alkohol hatte. (dpa)
Brand in Seniorenheim
Meuselwitz. Bei einem Brand in einer Einrichtung für betreutes Wohnen sind am Freitag in Meuselwitz (Altenburger Land) 26 ältere Menschen gerettet worden. Die teils bettlägerigen Bewohner blieben unverletzt, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge war im Kellerbereich des Hauses ein Brand ausgebrochen, der rasch gelöscht worden sei. Die Brandursache ist noch unklar. Für die Bewohner habe die Stadtverwaltung vorerst andere Unterkünfte organisiert. (dpa)
Betrunkenen niedergeschlagen
Sonneberg. Ein 47-jähriger Mann ist in Sonneberg vermutlich von hinten mit einer Flasche niedergeschlagen worden. Der Mann kam am Donnerstagabend mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, wie die Polizei am Freitag dazu mitteilte. Der stark Betrunkene gab an, auf einer Fußgängerbrücke plötzlich einen Schlag auf den Kopf gespürt zu haben und in Ohnmacht gefallen zu sein.
Er vermutete, mit einer Flasche attackiert worden zu sein. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalles. (dpa)