Der „Johanniter“ist vegan
28 Tropfen vorgestellt: Bei Jungweinprobe im Thüringer Weingut Zahn gab‘s ein Gesellenstück
Kaatschen. Kellermeister André Zahn war recht zufrieden. Zur Jungweinprobe ins gleichnamige Weingut gekommen waren am Samstag nämlich rund 200 Interessierte. Die konnten nicht nur 27 Weine aus 2016 und einen aus 2015 (Acolon) verkosten und mit den Fachleuten ins Gespräch kommen, sondern ebenso den „Johanniter“kennenlernen. Dabei handelt es ich um das Gesellenstück des angehenden Winzers Konrad Spengler, der im dritten Lehrjahr lernt. Sein Wein ist nicht nur jung, sondern noch dazu vegan. Er wurde also ohne tierisches Eiweiß produziert. Im Gespräch mit der Thüringer Allgemeine sagte André Zahn, dass zur Klärung beziehungsweise Schönung des Weins Erbsenprotein verwendet wurde.
Mit Blick auf die Jungweinprobe sagte André Zahn zudem, dass der graue und der weiße Burgunder besonders gut gelungen seien. „Sie sind einfach überdurchschnittlich.“Auch den Müller-thurgau erwähnte er extra. Der habe bei der „Berliner Wein Trophy“viel Lob erfahren, wobei es sich um eine überaus bedeutende Weinverkostungen in Deutschland handelt.
Dass bei der Jungweinprobe ein Wein aus 2015 dabei war, erklärt Zahn damit, dass der Acolon im Barriquefass reift, das seine Zeit brauche, weshalb er ihn jetzt erst mit vorgestellt habe.
Den 2016er-jahrgang zeichne unter anderem aus, dass die Weine relativ wenig Säure haben. Hauptgrund sei der heiße August gewesen, der die Entsäuerung der Früchte noch am Stock vorangetrieben habe. Herausgekommen seien dadurch recht milde, für die Region doch eher untypische Weine.
Grundsätzlich macht André Zahn zunehmend die Erfahrung, dass sich immer mehr Leute für Wein interessieren, diese sich tendenziell intensiver mit Anbau, Bedingungen und Produktion befassen. Einer Jungweinprobe komme das sehr entgegen, liege der Fokus doch auf dem Fachlichen. Man wünsche sich den intensiven Dialog mit den Kunden geradezu, so Zahn.