Zentrum für katholische Theologie
Schavan fordert Kooperation mit Erfurt Berlin/erfurt. Die frühere Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat eine Stärkung der katholischen Theologie in Berlin gefordert. In einem am Montag vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die Zeitschrift „Herder Korrespondenz“wies sie darauf hin, dass der Berliner Senat die Gründung eines Zentrums für Islamische Theologie mit fünf Professuren an der Humboldt-universität (HU) beschlossen hat.
An der Freien Universität (FU) Berlin gibt es seit rund 60 Jahren ein „Seminar für Katholische Theologie“. Dessen Ausstattung steht jedoch seit Längerem in der Kritik. Schavan plädiert für die Gründung eines neuen „Zentrums für katholische Theologie“in Berlin mit bis zu „acht gut ausgestatteten Professuren“.
Für den ersten Studienzyklus empfiehlt Schavan eine Zusammenarbeit mit der Katholischtheologischen Fakultät der Universität Erfurt. Sie ging aus der einzigen akademischen Ausbildungsstätte für katholische Theologen in der DDR hervor. „Was immer in Berlin geplant ist, darf den Standort Erfurt nicht zerstören“, betonte Schavan. Auch in Zukunft habe die einzige katholische Fakultät in den neuen Bundesländern eine wichtige Rolle. Ostdeutschland sei „gleichsam ein Labor für die Theologie“, erklärte Schavan in Anspielung auf die Minderheitenlage der Kirchen in den neuen Bundesländern. (kna)
Nsu-schriftzug an Tatort?
Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft geht einem angeblichen Nsu-schriftzug am Ort des Mordes an Polizistin Michèle Kiesewetter vor zehn Jahren in Heilbronn nach. Die „Bild“-zeitung berichtete am Montag, der Schriftzug sei von einem Filmemacher für die Ard-dokumentation „Tod einer Polizistin – das kurze Leben der Michèle Kiesewetter“entdeckt worden. Clemens Riha habe die drei Buchstaben beim Sichten von Archivmaterial des SWR identifiziert. Ein Sprecher des Generalbundesanwalts in Karlsruhe sagte am Montag, der Medienbericht sei bekannt: „Wir werden dem noch nachgehen.“
Auch der baden-württembergische Landtagsuntersuchungsausschuss zur rechtsextremen Terrorzelle NSU will sich mit der Aufnahme und dem Schriftzug befassen. Kiesewetter stammte aus Thüringen. (dpa)
Jugendliche aus Heim geflohen
Erfurt. Zwei 17-jährige lybische Staatsangehörige kontrollierte die Bundespolizei gestern Vormittag im Erfurter Hauptbahnhof. Da sich beide nicht ausweisen konnten, wurden sie zunächst mit zur Dienststelle genommen. Bei Überprüfung der Identitäten stellten die Beamten fest, dass die Jugendlichen von einer Einrichtung des Jugendamtes Halle ausbüxten und bereits zur Fahndung ausgeschrieben waren. Beide wurden in Gewahrsam genommen und dem Jugendamt übergeben. Was sie in Erfurt wollten, kam nicht heraus.