Banner gegen Gebietsreform
Enthüllung Samstag 9.30 Uhr: Im Vorfeld der Eröffnung der Landesgartenschau wird Initiativkreis Aktion starten
Apolda. Für die Vertreter der Landesregierung, die am Sonnabend zur Eröffnung der Landesgartenschau kommen werden, dürfte der Besuch zwei Seiten haben: eine erfreuliche, nämlich den Festakt. Und eine zweite, weil das ernste Thema Gebietsreform wohl auch an diesem Tag nicht außen vor bleiben wird.
So soll am Vormittag ab 9.30 Uhr auf dem Gelände Ex-zahnklinik an der Reuschelstraße/ecke Alexanderstraße ein Großplakat beziehungsweise Banner enthüllt werden. Eingeladen zur Aktion hat der Initiativkreis Pro Weimarer Land unter anderem die Stadträte und den Bürgermeister.
Auch Bürger sind dazu willkommen, sagte Olaf Müller, einer der Sprecher des Initiativkreises. Der Termin sei insoweit wichtig, als „es um nichts Geringeres als die Zukunft unserer Heimatstadt“geht, so Olaf Müller weiter. Mittels eines Gruppenfotos wolle man am Wochenende ein starkes Signal aussenden. „Ein Signal an alle Apoldaer, dass die politisch Verantwortlichen „ihre Heimatstadt nicht aufgeben.“
Aufgestellt werden sollen Banner auf mehreren Stellplätzen – am Kreisel zum Gewerbegebiet an der B 87, am Kreisel Jenaer Straße, an der Sulzaer Straße Richtung Bad Sulza sowie am Stadt- und Rathaus. Auch am Landratsamt wird voraussichtlich ein Banner angebracht.
Zudem legt der Initiativkreis, zu dem auch Olivia Conradi und Matthias Seidel gehören, entsprechende Aufkleber aus. Dies werde im Bürgerbüro im Stadthaus geschehen, heißt es.
Mit all diesen Aktionen will der Initiativkreis den Besuchern der Stadt signalisieren, dass man mit der geplanten Gebietsreform und dem drohenden Verlust des Kreisstadtstatus nicht einverstanden ist. Deshalb wolle man weiter mit allen demokratischen Mitteln um den Erhalt des Kreissitzes ringen. In einer weiteren Mitteilung berichtet der Initiativkreis darüber, dass sich der Apoldaer Handwerkerstammtisch, der sich wöchentlich an der Tankstelle in der Buttstädter Straße trifft, jüngst ebenso gegen die Gebietsreform und damit verbundene Kreiszusammenlegungen ausgesprochen habe. Als die Handwerker vom Initiativkreis erfahren hatten, dass dessen Aktionen von den drei Mitgliedern finanziert werden, sei durch den Sprecher der Handwerker, Roland Klopfleisch von der Firma Gebäudetechnik Klopfleisch, spontan die Idee zur Unterstützung entstanden.
Die Grundidee umfasst nach Auskunft des Initiativkreises Folgendes: Die Mitglieder des Unternehmerstammtisches zahlen je 100 Euro in einen Topf ein. Aus diesem heraus wurden nun vom Initiativkreis Aufkleber angefertigt, die jetzt verteilt werden sollen.
Die spendablen Unternehmer erhalten im Gegenzug jeweils selbst zehn Aufkleber für ihre Fahrzeugflotte sowie einen Werbeschriftzug auf der Internetseite des Initiativkreises.
Der Stammtisch und die Initiativkreis rufen nach eigener Aussage nun sämtliche Handwerker und Gewerbetreibenden auf, sich dieser Idee anzuschließen. Zu den Beweggründen, sich zu engagieren, meinte der Handwerker Roland Klopfleisch stellvertretend für viele seiner Kollegen: „Das Zusammenlegen von Landkreisen wird von uns Handwerkern sehr kritisch verfolgt. Die Idee das Weimarer Land und den Landkreis Sömmerda zusammenzuschließen wird von uns abgelehnt.“Das regionale Handwerk sei schließlich auf die öffentlichen Entscheidungsträger vor Ort angewiesen.
Ein Landratsamt in Sömmerda werde bei einer Ausschreibung vermutlich nicht automatisch bei einem Fliesenleger aus Apolda anfragen, wenn es einen Auftrag in der Schule Wormstedt zu vergeben habe, warnte Klopfleisch.
Handwerker warnen vor Auftragseinbußen