Spitzenleistungen am Steigerwald
Das neue Stadion bereitet nicht nur Verdruss, sondern erfreut auch, und zwar Leichtathletik-fans
Zur Sperrung der Westtribüne im Erfurter Stadion:
Der DFB hat in den letzten Jahren immer mal wieder Fußballclubs als mildere Form des Geisterspiels mit der Sperrung eines einzelnen Fanblocks bestraft. Das ging dann immer einher mit hartnäckigen Revisionsanträgen der Vereine und lautstarken Protesten der Fans. Nicht so in Erfurt, da macht man das (fast) freiwillig und gleich für Jahre.
Wer ernsthaft plant ein Stadion, durch Sperrung der Tribüne mit der gegenlichtfreien und damit besten Sicht zu sperren, gibt eine Bankrotterklärung für seinen Berufsstand ab. Dass es einer Bauabteilung nicht gelingen soll, für eine Übergangszeit die Elektroverteilung mit einem Baustromanschluss abzusichern, die ohnehin einfachen Toiletten wieder in Betrieb zu nehmen und den Unterbau brandschutztechnisch zu verschließen, verwundert mich doch sehr.
Damit würde man manifestieren, dass es mit der gegenwärtigen Tristesse im Erfurter Fußball so weitergehen soll, dass höhere Zuschauerzahlen und der Aufstieg nicht mehr als Ziel gesehen werden.
Norbert Schümann, Erfurt
Zum Beitrag „Erfurt startklar für die Leichtathletik-höhepunkte“vom 13. April: Deutsche Meisterschaften der Leichtathletik in Erfurt! Die Thüringer Allgemeine tut gut daran, für die DM im renovierten Erfurter Steigerwaldstadion zu werben. Das Stadion wird Schauplatz sportlicher Höchstleistungen sein, die die Kicker von Rot-weiß Erfurt, seit fast einem Jahrzehnt schuldig geblieben sind.
Als verhinderter Leichtathlet, der aber immer als Zuschauer nahe am Geschehen war, habe ich zu Erfurt eine besondere Beziehung. Auf Drängen meines Sportlehrers habe ich 1966 meine Prüfung als Kampfrichter für Leichtathletik abgelegt und in vielen regionalen Wettkämpfen Einsätze gehabt. Als junger Kampfrichter war es für mich schon sensationell, mehrmals bei den in Erfurt stattfindenden, internationalen Pfingstsportfesten eingesetzt zu werden.
Der absolute Hammer war mein Einsatz bei den Ddrmeisterschaften 1970 in Erfurt, und ich war stolz wie Bolle. Ich war als Kampfrichter für die technischen Disziplinen eingeteilt. Besonders erinnere ich mich an das Speerwerfen der Männer. Manfred Stolle erreichte mit dem altem Speer 90,68 Meter, ein neuer DDR Rekord.
Und ich war im Sektor – mit schwarzen Schuhen. Kampfrichter mussten komplett weiße Kleidung und Schuhe tragen, was heute leider nicht mehr vorgeschrieben und nicht mehr praktiziert wird. Doch ich hatte meine Schuhe vergessen, und so konnten mich alle, die mich kannten, im Fernsehen sicher an meinen schwarzen Schuhen erkennen, denn der Rekordwurf wurde oft wiederholt.
Werner Häfner, Gotha