SPD gegen mehr Geld für Militär
Auch Grünen-chef lehnt Erhöhung ab
Berlin. Vor dem Nato-besuch von Us-präsident Donald Trump hat Spd-fraktionschef Thomas Oppermann eine deutliche Steigerung der deutschen Verteidigungsausgaben abgelehnt. „Es ist völlig unrealistisch, dass wir unsere Militärausgaben mit einem zweistelligen Milliardenbetrag steigern“, sagte Oppermann dieser Zeitung. Eine Aufstockung der Militärausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts werde es mit der SPD nicht geben. „Das Letzte, was die Welt braucht, ist eine gigantische Spirale der Aufrüstung, die die Welt unsicherer machen würde.“
Oppermann plädierte dafür, die der Nato zur Verfügung gestellten militärischen Fähigkeiten stärker zu berücksichtigen. Hier gehe Deutschland mit gutem Beispiel voran.
Auch Grünen-chef Cem Özdemir warnte vor höheren Ausgaben: „Der Ansatz, mehr Geld für Rüstung führe automatisch zu mehr Sicherheit, offenbart ein überholtes Verständnis davon, wie ein Mehr an innerer und äußerer Sicherheit erreicht werden kann“, sagte er. Statt in Europa die Militär-fähigkeiten miteinander abzustimmen, folge die Regierung „dem hohlen Ruf nach mehr Geld“. (gau/ak)
Mehr Stimmen für AFD in NRW
Düsseldorf. Bei der nordrheinwestfälischen Landtagswahl hat es in rund 50 von insgesamt mehr als 15 000 Stimmbezirken Unregelmäßigkeiten zulasten der AFD gegeben. Wie der Landeswahlausschuss mitteilte, muss die Zahl der Afd-zweitstimmen um 2204 auf 626 756 Stimmen nach oben korrigiert werden. Auf die Zusammensetzung des Landtags habe dies aber keine Auswirkungen. Die Polizei leitete unterdessen Ermittlungen wegen des Verdachts der Wahlfälschung ein. In einem Wahlbezirk in Mönchengladbach waren alle 37 Zweitstimmen der AFD für ungültig erklärt worden. (dpa)
Türkei-besuch abgesagt
Berlin. Der Konflikt um einen lange geplanten Türkeibesuch von vier Bundestagsabgeordneten bedeutet nach Worten von Parlamentsvizepräsidentin Claudia Roth „eine neue Eskalationsstufe“in der Krise der deutsch-türkischen Beziehungen. Offizielle Gespräche wären bei der Reise ebenso unmöglich gewesen wie ein Besuch des Parlaments, auch eine Sicherheitsbegleitung hätte es nicht gegeben. „De facto kommt dies einer Absage an den politischen Dialog gleich. Man könnte auch sagen: Rote Karte für den Deutschen Bundestag“, sagte Roth. Dies sei inakzeptabel. (dpa) Manchester. Auf einer Bank am St. Ann’s Square sitzen Karen Orchard und ihre Tochter Amelie. Die 15-Jährige schaut auf den Boden, sodass man von ihr nur ihre rot gefärbten Haare sieht. „Ich war beim Konzert“, sagt die Schülerin und weiß dann nicht, wo sie anfangen soll. Also erzählt ihre Mutter: „Ich warte normalerweise immer am oberen Ende der Treppe am Foyer der Arena auf sie, nur dieses Mal hatte ich einen langen Tag und wollte keine Stufen steigen.“Dann hörte sie den lauten Knall. „Ich wusste sofort, das war eine Bombe.“Sie wischt sich Tränen von den Wangen. Dann sagt sie, dass sie sonst nie weine. „Ich hatte Glück. Amelie tippte mir zwei Minuten nach dem Knall auf die Schulter. Sie hatten einen anderen Ausgang genommen, als den, den wir vereinbart hatten.“
Der St. Ann’s Square ist kein großer Platz, er liegt etwas abseits der breiten Hauptstraßen von Manchester. In dessen Mitte steht eine Statue von Richard Cobden, ein britischer Intellektueller, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts für Abrüstung und gegen Krieg einsetzte. An diesem Platz, in der Nähe der Manchester Arena, legen die Menschen Blumen nieder für die Opfer vom Montagabend. Jemand hat mit Kreide auf den Gehweg geschrieben: „Manchester wird stark bleiben“– „stark“mit roter Kreide. Immer wieder bleiben Menschen stehen, legen noch mehr Blumen dazu. Karen Orchard, ihre Tochter besuchte das Ariana-grande-konzert
„Ich wusste sofort, das war eine Bombe.“
22 Tote und mehr als 60 Verletzte, darunter viele Kinder. Das ist die schreckliche Bilanz des Terrorattacke. Kurz vor dem Ende des Konzerts der Us-sängerin Ariana Grande zündete der Selbstmordattentäter Salman Abedi im Foyer der Manchester Arena die Bombe. Der „Islamische Staat“(IS) reklamiert