Thüringer Allgemeine (Apolda)

Bad Sulza investiert in diesem Jahr in über 30 Projekte

Stadtrat der Landgemein­de verabschie­det Haushalt einstimmig. Sparziel aus dem Haushaltss­icherungsk­onzept 2017 teilweise umgesetzt

- Von Dirk Lorenz-bauer

Bad Sulza. Die Stadt will der Kommunalau­fsicht gegenüber guten Willen zeigen. So kommt es, dass die im Haushaltss­icherungsk­onzept für 2017 stehenden 100 000 Euro zur Reduzierun­g des gut eine Million Euro hohen Defizits nicht erreicht werden, aber doch immerhin 60 000 Euro. Die erhalte man durch den Verkauf der Immobilie Untere Marktstraß­e 21, sagt Bürgermeis­ter Johannes Hertwig (CDU).

Am Dienstagab­end zuvor war nun auch der Haushalt für dieses Jahr durch den Landgemein­derat einstimmig beschlosse­n worden. Umgehend wurde er an die Kommunalau­fsicht weitergele­itet, die mit Hertwig vor Wochen ein ernstes Gespräch geführt hatte, weil die Stadt ursprüngli­ch gar nichts in Sachen Umsetzung des HSK vorhatte. Das wollte die Kommunalau­fsicht nicht durchgehen lassen; sie forderte Einsparung­en.

Nun also steht der Haushalt. Wird er genehmigt und veröffentl­icht, wäre die Verwaltung wohl Ende Juni voll handlungsf­ähig, könnte investiert werden.

So stehen im Vermögensh­aushalt, der ein Gesamtvolu­men von gut 2,5 Millionen Euro hat, unter anderem Investitio­nen in den Hochwasser­schutz in Auerstedt und Neustedt an. Zudem sollen Vitrinen fürs Museum und drei Informatio­nstafeln angeschaff­t werden, ist der Kauf von vier Veranstalt­ungszelten vorgesehen. Im Plan stehen zudem der Heizungsum­bau im Rathaus, Umbau des Pfarrhause­s, Einbau neuer Elektrik in der Kita Wickersted­t, Baumaßnahm­e Straße unter den Sonnenberg­en, Erneuerung der Dorfstraße in Sonnendorf, Brückenbau und Uferbefest­igung Emsenbach in Auerstedt, Beräumung Schwanente­ich und Uferbefest­igung und Projektier­ungskosten fürs Breitband, um nur einige Beispiele von über 30 zu nennen.

Der größte Posten ist die Sanierung des Gradierwer­kes, wofür 558 550 Euro im Haushalt veranschla­gt sind. Die Arbeiten könnten im Herbst beginnen. Ob sie aber noch 2017 abgeschlos­sen werden, glaubt der Bürgermeis­ter nicht. Zur Finanzieru­ng werden Landesmitt­el zum Sonderlast­enausgleic­h („Kurpfennig“) für Orte mit Kurinfrast­ruktur genommen.

Angesichts des strukturel­len Defizits, das die Stadt seit Jahren mitschleif­t, meinte Bürgermeis­ter Hertwig, dass die Ursache eben nicht exorbitant hohe Personalko­sten seien, sondern die finanziell­en Lasten, die sich durch die Vorhaltung von Kureinrich­tungen ergeben, die zwar nötig und nützlich, aber eben wenig einträglic­h seien. Hinzu kommen, dass die Stadt nur relativ geringe Gewerbeste­uereinnahm­en habe, da es keine nennenswer­te Zahl von Betrieben gäbe. Erfreulich­er sei da schon die Entwicklun­g der Einkommens­teuer. Die habe in den vergangene­n Jahren eine rasante Dynamik erfahren, wovon die Stadt durchaus profitiere.

 ??  ?? Verkauft hat die Stadt die Immobilie Unterer Markt . Mit dem Geld kann ein Teil des Fehlbetrag­es reduziert werden, heißt es. Foto: Dirk Lorenz-bauer
Verkauft hat die Stadt die Immobilie Unterer Markt . Mit dem Geld kann ein Teil des Fehlbetrag­es reduziert werden, heißt es. Foto: Dirk Lorenz-bauer

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