Sebastian Vettel sehnt sich nach Fürst Albert
Seit 16 Jahren wartet das Formel-1-team von Ferrari auf einen Sieg beim größten Rennen des Jahres im Fürstentum Monaco
Monaco. Ferrari wartet lange auf einen Sieg beim größten aller Formel-1-rennen, viel zu lange. 2001 triumphierte Michael Schumacher für die Scuderia letztmals in den Straßen von Monaco, in der Welt des Sports liegt das eine Ewigkeit zurück. Der FC Bayern gewann damals mit Stefan Effenberg die Champions League. Wladimir Klitschko war ein junger, aufstrebender Boxer. Lance Armstrong durfte von Sieg zu Sieg radeln.
Und Sebastian Vettel war ein 13-jähriger Junge, der sich die Königsklasse im Fernsehen anschaute. Heute ist er viermaliger Weltmeister – und nicht nur beim Rennen am Sonntag (14 UHR/RTL und Sky) der große Hoffnungsträger für Ferrari. Schon lange durften sich die Roten nicht mehr so große Chancen im Fürstentum ausrechnen wie in diesem Jahr.
Den Rückstand auf Mercedes gibt es nicht mehr, Vettel führt die WM nach zwei Siegen aus fünf Rennen an, und die Silberpfeile um Verfolger Lewis Hamilton hatten bislang immer wieder mit kleineren Problemen zu kämpfen.
Wie Mercedes nun an der Cote d‘azur zurechtkommt, wird mit Spannung erwartet. Zuletzt in Spanien zeigten die Silbernen wieder ihr Weltmeister-gesicht, Hamilton erkämpfte einen spektakulären Sieg vor Vettel. „In Monaco werden wir ein anderes Rennen auf anderer Strecke sehen“, sagt Ferrari-teamchef Maurizio Arrivabene: „Dort werden wir es besser machen.“
Das hofft auch Vettel. Der 29Jährige liebt den Kurs durch die Häuserschluchten, mehr Nervenkitzel als zwischen Casino, Mirabeau und Rascasse gibt es nirgends in der Formel 1. „Wenn es blöd läuft, hängt man gleich in der Leitplanke, aber das macht die Faszination aus“, sagt Vettel über Monaco: „Nur wer das Risiko eingeht, wird belohnt.“
Und der Heppenheimer hat auch mit Blick auf den eigenen Lebenslauf Grund, das Risiko zu suchen. In neun Anläufen siegte Vettel erst einmal in Monaco, 2011 mit Red Bull war das. Die Eindrücke der bisherigen Saison schüren aber die Hoffnung, dass am Sonntag endlich wieder ein Mann in Rot den Siegerpokal von Fürst Albert II. überreicht bekommt. (sid)