Multiresistente Erreger im Blick
Jenaer Abendvorlesung am 31. Mai mit Mathias Pletz
Jena. Sie heißen MRSA, VRN oder MRGN: Als Multiresistente Erreger, MRE, werden Bakterien bezeichnet, die gegen mehrere verschiedene Antibiotikaklassen unempfindlich sind. Wann werden sie für den Menschen zur Gefahr und wie kann man sie bekämpfen?
Mit diesen Fragen setzt sich Mathias Platz, Leiter des Zentrums für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena, in der nächsten Jenaer Abendvorlesung am kommenden Mittwoch auseinander. Patienten, Angehörige und Gesundheitsinteressierte sind 19 Uhr in den Hörsaal 1 des Klinikums am Standort Lobeda eingeladen.
„Die meisten MRE sind resistente Varianten von Bakterienarten, die zur normalen menschlichen Flora gehören. Resistente Bakterien sind auch nicht ,aggressiver‘ als sensible. Kommt es jedoch zu einer Infektion, sind resistente Bakterien sehr viel schwerer zu behandeln“, erklärt Pletz.
In der Abendvorlesung wird er darauf eingehen, wie Antibiotikaresistenzen entstehen und was dagegen unternommen wird. Dabei stellt er die Rolle und Aufgaben des Zentrums für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene dar, das kürzlich von der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e. V. ausgezeichnet wurde.
Pletz und seine Mitarbeiter forschen dort an neuen Strategien zur Bekämpfung von Infektionen durch MRE, vor allem an der Entwicklung neuer Schnelltests und therapeutischer Ansätze. „Wir setzen uns für einen rationalen Antibiotikaeinsatz ein, kontrollieren stringente Hygienemaßnahmen“, fasst Pletz zusammen. Ein Rückgang beim Verbrauch bestimmter Breitspektrumantibiotika sei ein erster Erfolg.