... der Regenschirm
Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstverständlich. Doch es lohnt sich, sie einmal genauer zu betrachten. Sommer, Sonne, Regenschirm? Exakt: Denn ursprünglich diente das mobile Dach dem Schutz vor Hitze, erst im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Schattenspender zum faltbaren Nässeschutz. Der englische Ausdruck für Regenschirm, „umbrella“, leitet sich daher vom lateinischen Wort „umbra“(„Schatten“) ab. Erst mit der Verarbeitung wasserdichter Materialien, wie Ölpapier in China oder heute Nylon, verbreiteten sich Schirme als gängiger Regenschutz und von England ausgehend als klassisches HerrenAccessoire und Prestigeobjekt, das legendäre Auftritte als Waffenversteck in Spionagefilmen wie „James Bond“oder als Flugobjekt von Mary Poppins feierte. Ende des 18. Jahrhunderts wog das unhandliche Holzgestänge jedoch noch gut fünf Kilo und ließ sich nur in der Mitte zusammenklappen. Dank Speichen aus Leichtmetall mit mehreren Gelenken und einer ausgeklügelten Technik lassen sich Schirme inzwischen aber auch auf bis unter 20 Zentimeter zusammenfalten und leichthändig halten. Im vergangenen Jahr dann feierte zudem der sogenannte Suprella sein Debüt: ein Schirm, der sich zwar ergonomischer aufspannen lässt, ungeöffnet aber auch deutlich weniger stilvoll aussieht als ein klassischer Stockschirm. Was indes leider wohl auch in Zukunft nicht erfunden wird: ein Schirm, den man nicht versehentlich liegen lassen kann, wenn man ihn nicht mehr braucht, weil plötzlich die Sonne wieder scheint.
(ao)