Minister überbringt Urkunde zur Anerkennung als Soleheilbad
Auf dem Fahrrad im Kreis: Tiefensee (SPD) hat Anerkennung als „Staatlich anerkanntes Soleheilbad“für Bad Sulza dabei
Landkreis. Er kam von der historischen Mühle Eberstedt her geradelt, hatte Blumen für die Kurdirektorin mit, die nach der Hochzeit statt Melanie Bergmann nun Kornhaas heißt, und übergab obendrein eine wichtige Urkunde. Auf seiner Sommertour durchs Weimarer Land bestätigte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) Samstag mit dem Papier, dass die Kur- und Weinstadt Bad Sulza bis 2027 weiterhin „Staatlich anerkanntes Soleheilbad“genannt werden darf.
Festgelegt wurde dies nach der Begutachtung nicht nur der Infrastruktur, sondern auch von Luftqualität, Bioklima, Quellen und so fort. Kurortegesetz, Landesfachausschuss und Heilbäderverband sind involviert.
Erfreut nahmen Kurdirektorin und Bürgermeister Johannes Hertwig (CDU) die gute Nachricht am Gradierwerk Louise entgegen, durch das sich der Minister von Uta Homes von der Kurgesellschaft führen ließ.
Zu erfahren war dabei, dass es in Bad Sulza einst drei Gradierwerke gab – zwecks Anreicherung der mit zehn Prozent Salzgehalt etwas dünn geratenen Sole. Am Ende waren es 27 Prozent – gesättigt. Als indes die Salzquelle in Darnstedt mit ihrer von Natur aus gesättigten Sole entdeckt wurde, ging die Bedeutung der Gradierwerke sukzessive zurück, trat der gesundheitsfördernde Effekt bei der Inhallation in den Vordergrund. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die alte Louise abgerissen, entstand der heutige, kleinere Neubau. Die anderen beiden Gradierwerke kamen 1936 und 1956 weg. Tiefensee erfuhr, dass im Jahr bis zu 16 000 Gäste das Gradierwerk nutzen und der dringend nötige Austausch des Schwarzdorns derart teuer ist, dass er den gesamten „Kurpfennig“auffresse, so Hertwig. Er bat im Beisein des Landtagsabgeordneten und Bundestagskandidaten Christoph Matschie (SPD) darum, nach weiteren Fördermöglichkeiten zu schauen. 1994 sei der Schwarzdorn erneuert worden – zu 100 Prozent vom Land bezahlt, gab Hertwig dem Minister mit auf den Weg.
Bad Sulza war 2002 zunächst als Heilbad, ab 2004 als Soleheilbad anerkannt worden. 1847 wurde das erste Solebad gegründet. Auch über die Weintradition in und um Bad Sulza ließ sich Tiefensee informieren – durch die Thüringer Weinprinzessin Maria Köditz. Erste urkundliche Erwähnungen des Weinanbaus stammen aus dem Jahr 1095.