Ryanair kauft Nikis Nachfolger

Iren wollen neuen Billigflieger aufbauen

Dublin/Wien.

Im Wettstreit um die Überreste von Air Berlin gibt es eine überraschende Wende: Ryanair, Europas größter Billigflieger, steigt bei Niki Laudas neuer Fluglinie Laudamotion ein. Die irische Fluggesellschaft kauft knapp ein Viertel der Anteile und will so schnell wie möglich mit 75 Prozent die Mehrheit übernehmen, wie sie am Dienstag in Dublin berichtete. Laudamotion soll zu einem österreichischen Billigflieger werden.

Das Unternehmen ist die Nachfolge-Fluggesellschaft der ehemaligen Air-Berlin-Tochter Niki. Ex-Formel-1-Rennfahrer Lauda hatte Niki nach der AirBerlin-Pleite für knapp 50 Millionen Euro zurückgekauft. Lauda hat eine besondere Beziehung zu Niki: Er hatte das Unternehmen 2003 gegründet. Lauda bekam den Zuschlag für Niki, nachdem der Verkauf an Lufthansa an Bedenken der EUKommission gescheitert war. Auch den Verkauf von Laudamotion an Ryanair muss die EU noch genehmigen.

Ryanair soll für die 75-Prozent-Beteiligung weniger als 50 Millionen Euro bezahlen und weitere 50 Millionen für Betriebskosten zur Verfügung stellen. Helfen wollen die Iren auch beim Ausbau der LaudamotionFlotte auf 21 Flugzeuge im Sommer 2018. Aktuell hat sich Laudamotion 14 Mittelstreckenjets aus der Airbus-A320-Reihe gesichert. Ziel sind 30 Maschinen. Offen ist, was mit einer angedachten Kooperation mit der Lufthansa-Billigtochter Eurowings geschieht. (dpa)