Zahl liegt jetzt auf dem Tisch
Erhöhter Bustakt zwischen Apolda und Jena würde knapp 570 000 Euro kosten. Kreistag verweist Antrag in Ausschuss
Apolda.
Der Kreistag sieht noch Diskussionsbedarf in der Frage, ob der Linienbus-Takt zwischen Apolda und Jena mit Hilfe von Fördermitteln des Freistaates intensiviert werden soll. In ihrer jüngsten Sitzung verwiesen die Abgeordneten einen entsprechenden Antrag der Fraktion Die Linke an den Wirtschaftsund Verkehrsausschuss – auf Vorschlag des Vorsitzenden dieses Ausschusses, Eberhard Hildebrandt (CDU).
Der Antrag der Linken sieht vor, den Takt an Werktagen zwischen 6 und 23 Uhr von stündlich auf halbstündlich zu verdoppeln, von 4 bis 6 und von 23 bis 2 Uhr stündliche Busse fahren zu lassen. An den Wochenenden verkehren seit der Fahrplan-Umstellung im Dezember bereits fünf statt der bisherigen drei Busse pro Tag. Als neuen Start- und Endpunkt in Apolda schlägt die Linke den Hauptbahnhof vor, um die Anbindung an den Zugverkehr zu vereinfachen – der Busbahnhof soll als Station davor respektive danach aber weiter angefahren werden.
Zumindest liegen nun die Zahlen auf dem Tisch, mit welchem Aufwand der von den Linken angestrebte intensivere Busverkehr verbunden wäre. Eine entsprechende Kalkulation hatte das Amt für Wirtschaftsförderung und Kulturpflege des Landkreises bei der Personenverkehrsgesellschaft (PVG) angefordert. Die Kreisbeigeordnete Christiane Schmidt-Rose verkündete sie in der Kreistagssitzung: 208 000 zusätzliche Kilometer pro Jahr wären zu leisten, dafür würde die PVG drei zusätzliche Fahrer und zwei neue Busse benötigen. Mit dem aktuellen Satz von 2,30 Euro pro PVG-Kilometer würden die Mehrkosten aktuell knapp 570 000 Euro betragen. „Dem würden wegen des VMT-Tarifsystems aber zunächst keine direkten Mehreinnahmen gegenüberstehen“, so Schmidt-Rose. Ein auch finanziell positiver Aspekt werde möglicherweise erst in Jahren spürbar. Der Apoldaer Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung einen entsprechenden Antrag der Linken sogar zeitlich etwas ausgeweitet, bevor er Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand mit dem Beschluss offiziell beauftragte, sich beim Kreis, dem Aufgabenträger des überregionalen Busverkehrs, für den höheren Takt stark zu machen. Der Kreistag hingegen folgte Eberhard Hildebrandts Einwand, beim Verbessern des ÖPNV nach Jena auch die Bahnverbindung mit zu berücksichtigen: „Die meisten Berufspendler sind von der Region Apolda aus von den Bahnhöfen Göschwitz und Jena-West besser an ihre Arbeit angebunden als von der Innenstadt“, sagte er. Zumindest läuft dem Kreistag die Zeit (noch) nicht davon: Antragsschluss beim Freistaat für maximal 50 Cent Förderung pro Kilometer ist der 31. Dezember.
Hildebrandt: Bahn muss in die Rechnung mit rein