Thüringer Allgemeine (Apolda)

Weimar in der Champions League

Interview der Woche: Die Tchoukball-Mannschaft des ASC fährt am Freitag nach Österreich zum Winners Cup

- Von Christian Albrecht

Weimar.

Der ASC Weimar gehört zusammen mit Thüringen im Tchoukball weiterhin zu den Vorreitern der noch jungen Sportart. Als Deutscher Vizemeiste­r reist die Mannschaft­en am Freitag zum Winners Cup nach Traiskirch­en in Österreich, einer Art Champions League mit den besten europäisch­en Teams des Kontinents. Wir sprachen mit Stefan Anhalt, dem Mann für alles beim ASC und unter anderem auch Vize-Vorsitzend­en des Deutschen Verbands, über die Chancen des Teams beim Turnier und die generelle Entwicklun­g des Sports in den vergangene­n Jahren.

Herr Anhalt, schon aufgeregt und heiß auf das Turnier?

Auf jeden Fall. Ich bin unglaublic­h stolz, dass die Mannschaft sich zum wiederholt­em Mal qualifizie­rt hat. Im vergangene­n Jahr haben wir ja in Weimar gleichzeit­ig den Silver-Cup ausgetrage­n, der quasi eine Stufe unter dem Winners Cup steht, und konnten deshalb nicht teilnehmen. Wir freuen uns auf die Zeit, sind hochmotivi­ert und hoffen, dass wir ein paar Siege erspielen können.

Aber die Gruppe ist sehr schwer oder?

Das stimmt. Der Gastgeber Traiskirch­en und auch die Italiener sind sehr stark. Gegen die Tschechen, Schweizer und Franzosen rechnen wir uns aber was aus. Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie die Leistung vom Training der letzten Wochen abruft und sich in der besonderen Atmosphäre des Turniers steigern kann. Seit letzter Saison verstärken einige unserer Nachwuchss­pieler die Mannschaft. Sie bringen vor allem als Werfer neuen Schwung ins Team. Das Halbfinale zu erreichen wird sehr schwer, aber wir sammeln auf jeden Fall viel Erfahrung, was gerade für die jungen Akteure wichtig ist.

Auch im Tchoukball ist die Nachwuchsa­rbeit also wichtig?

Definitiv. Wir sind da deutschlan­dweit in Weimar auch einer der Vorreiter, zusammen mit den Erfurtern. Wenn wir mit unseren Sport größer werden wollen, dann braucht es auch die Jugend. Das schöne an unserem Sport ist zudem, dass die Altersspan­ne sehr hoch ist. Da spielen gern mal drei Generation­en erfolgreic­h in einer Mannschaft wie zum Beispiel auch beim ASC Weimar.

Wie hat sich denn der Sport generell in den letzten Jahren so entwickelt?

Es geht schon ein wenig nach oben. Beim ASC haben wir unsere Mitglieder­zahl verdoppelt, von etwa 30 auf 70. Aber wie gesagt ist das in Deutschlan­d noch eher die Ausnahme. Der Deutsche Meister aus Oeckinghau­sen, der in Österreich auch dabei ist, macht in Sachen Nachwuchsa­rbeit nicht viel. Die bekommen gerade so noch ein oder zwei Erwachsene­n-Mannschaft­en zusammen. Umso wichtiger ist es, dass wir bei solchen Turnieren wie in Österreich dabei sind und uns so für Sponsoren auch interessan­t machen. Natürlich ist unser Ziel, irgendwann mal so groß wie Basketball oder Handball zu werden, aber das ist noch ein langer Weg. Ich versuche bei den Kindern schon anzufangen, dass sie

irgendwann auch mal Trainerauf­gaben oder ähnliches übernehmen.

Wien ist nicht weit entfernt. Plant ihr einen kleinen Abstecher?

 ??  ?? Die Tchoukball­er des ASC Weimar um Vereinsche­f Stefan Anhalt (hinten, rechts) starten ab Freitag beim Winners Cup, einer Art Champions League in dieser Sportart. Als Deutscher Vize-Meister hatten sie sich für das Turnier qualifizie­rt. Foto: Verein
Die Tchoukball­er des ASC Weimar um Vereinsche­f Stefan Anhalt (hinten, rechts) starten ab Freitag beim Winners Cup, einer Art Champions League in dieser Sportart. Als Deutscher Vize-Meister hatten sie sich für das Turnier qualifizie­rt. Foto: Verein

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