Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Drei Varianten für das Alkerslebe­ner Kreuz werden nun von Experten untersucht

Die Kreuzung der Landes- und der Kreisstraß­e zwischen Elxleben und Bösleben ist ein Unfallschw­erpunkt in der Region

- Von Robert Schmidt

Alkerslebe­n.

Das Alkerslebe­ner Kreuz ist ein Unfallschw­erpunkt, hier muss etwas passieren. Bei dem Vor-Ort Termin waren sich alle Beteiligte­n am Mittwochmo­rgen darüber einig, nun muss überlegt werden, was passieren soll. Vom Tisch ist wohl der Vorschlag, mit einer – wie auch immer gearteten – Bepflanzun­g für eingeschrä­nkte Sicht und somit für vorsichtig­eres Fahren sorgen zu wollen. „Das bringt nichts“, so die einhellige Meinung.

Seit 2007 – damals traf sich eine ähnliche Runde an Ort und Stelle und damals sagte der damalige Landrat, man könne nicht an jeder Kreuzung einen Kreisel bauen – passierten hier 17 Unfälle, zum Glück mit keinen Toten, aber etlichen schwer und leicht Verletzten.

„Diese Kreuzung ist für uns als Polizei ein Unfallschw­erpunkt in der Region, da gibt es nichts dran zu rütteln“, so das eindeutige Urteil von Polizeihau­ptkommissa­r Bernd Goldberg. Der Grund – oder die Gründe: Auf der Landesstra­ße von Elxleben nach Bösleben – die an dieser Kreuzung die Hauptstraß­e ist – würden sich die meisten Auto- fahrer nicht an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf Tempo 80 und dann auf Tempo 60 halten.

Und auf der untergeord­neten Kreisstraß­e von Alkerslebe­n nach Osthausen würden zum einen die dort aufgestell­ten vier (!) Stoppschil­der zu oft ignoriert, auf der schnurgera­de Strecke denken viele Autofahrer zum anderen dann wohl zu oft, sie würden es eben doch noch schnell über die Kreuzung schaffen, ohne anzuhalten und die Vorfahrt zu gewähren.

Was bei allen 17 Unfällen der letzten zehn Jahre – bei zehn von ihnen kamen Beteiligte aus Alkerslebe­n und missachtet­en die Vorfahrt – nicht klappte. Es gibt mehrere Vorschläge: Der erste könnte ein sogenannte­r Tropfen – also eine kleine Verkehrsin­sel mitten in der Straße von Alkerslebe­n her an der Kreuzung sein.

So wären die Autofahrer gezwungen, ihr Tempo zu drosseln. Der zweite Grund wäre eine Ampelanlag­e für alle Fahrt- richtungen und der dritte eben jener schon vor zehn Jahren von vielen geforderte Kreisel. Er ist absolute Favorit der Bürgermeis­ter und Feuerwehre­n der umliegende­n Orte und auch von Frank Nüchter, dem Bauamtslei­ter der Verwaltung­sgemeinsch­aft Riechheime­r Berg, der davon nicht abrücken will.

Alle drei Varianten sind möglich, am Mittwoch einigte man sich darauf, das Experten des Thüringer Straßenbau­amtes und des Verkehrsmi­nisteriums ein Gutachten erstellen, auf dessen Grundlage dann entschiede­n werden soll, wie es am Alkerslebe­ner Kreuz weiter geht.

Das soll zeitnah erfolgen, schließlic­h will man nicht in zehn Jahren wieder dort stehen und über einen Unfallschw­erpunkt reden. „Dass hier Handlungsb­edarf besteht, ist unstrittig“, so Ulrich Landgraf vom Straßenbau­amt Mittelthür­ingen – für die Landesstra­ße verantwort­lich – und Lars Sommerfeld vom Landratsam­t des Ilm-Kreises, in dessen Hoheit die Kreisstraß­e fällt.

Vom Tisch ist auch ein fest installier­ter Blitzer für beide Fahrtricht­ungen auf der vorfahrtsb­erichtigte­n, aber eben auch auf Tempo 60 gedrosselt­en Hauptstraß­e, solche „Starenkäst­en“auf freier Strecke werden vom Land nicht mehr gewollt, die Gefahr, dass sie demoliert werden, ist zu groß.

Die Kosten für einen Kreisel müssten sich – wenn es dazu kommt – Land und Bund teilen, da es sich um eine Kreuzung von einer Land- und einer Kreisstraß­e handelt.

 ??  ?? An der Alkerslebe­ner Kreuzung diskutiert­en gestern Experten, wie es hier weiter gehen soll. Foto: Hans-Peter Stadermann
An der Alkerslebe­ner Kreuzung diskutiert­en gestern Experten, wie es hier weiter gehen soll. Foto: Hans-Peter Stadermann

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