Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Drei Varianten für das Alkerslebener Kreuz werden nun von Experten untersucht
Die Kreuzung der Landes- und der Kreisstraße zwischen Elxleben und Bösleben ist ein Unfallschwerpunkt in der Region
Alkersleben.
Das Alkerslebener Kreuz ist ein Unfallschwerpunkt, hier muss etwas passieren. Bei dem Vor-Ort Termin waren sich alle Beteiligten am Mittwochmorgen darüber einig, nun muss überlegt werden, was passieren soll. Vom Tisch ist wohl der Vorschlag, mit einer – wie auch immer gearteten – Bepflanzung für eingeschränkte Sicht und somit für vorsichtigeres Fahren sorgen zu wollen. „Das bringt nichts“, so die einhellige Meinung.
Seit 2007 – damals traf sich eine ähnliche Runde an Ort und Stelle und damals sagte der damalige Landrat, man könne nicht an jeder Kreuzung einen Kreisel bauen – passierten hier 17 Unfälle, zum Glück mit keinen Toten, aber etlichen schwer und leicht Verletzten.
„Diese Kreuzung ist für uns als Polizei ein Unfallschwerpunkt in der Region, da gibt es nichts dran zu rütteln“, so das eindeutige Urteil von Polizeihauptkommissar Bernd Goldberg. Der Grund – oder die Gründe: Auf der Landesstraße von Elxleben nach Bösleben – die an dieser Kreuzung die Hauptstraße ist – würden sich die meisten Auto- fahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 80 und dann auf Tempo 60 halten.
Und auf der untergeordneten Kreisstraße von Alkersleben nach Osthausen würden zum einen die dort aufgestellten vier (!) Stoppschilder zu oft ignoriert, auf der schnurgerade Strecke denken viele Autofahrer zum anderen dann wohl zu oft, sie würden es eben doch noch schnell über die Kreuzung schaffen, ohne anzuhalten und die Vorfahrt zu gewähren.
Was bei allen 17 Unfällen der letzten zehn Jahre – bei zehn von ihnen kamen Beteiligte aus Alkersleben und missachteten die Vorfahrt – nicht klappte. Es gibt mehrere Vorschläge: Der erste könnte ein sogenannter Tropfen – also eine kleine Verkehrsinsel mitten in der Straße von Alkersleben her an der Kreuzung sein.
So wären die Autofahrer gezwungen, ihr Tempo zu drosseln. Der zweite Grund wäre eine Ampelanlage für alle Fahrt- richtungen und der dritte eben jener schon vor zehn Jahren von vielen geforderte Kreisel. Er ist absolute Favorit der Bürgermeister und Feuerwehren der umliegenden Orte und auch von Frank Nüchter, dem Bauamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Riechheimer Berg, der davon nicht abrücken will.
Alle drei Varianten sind möglich, am Mittwoch einigte man sich darauf, das Experten des Thüringer Straßenbauamtes und des Verkehrsministeriums ein Gutachten erstellen, auf dessen Grundlage dann entschieden werden soll, wie es am Alkerslebener Kreuz weiter geht.
Das soll zeitnah erfolgen, schließlich will man nicht in zehn Jahren wieder dort stehen und über einen Unfallschwerpunkt reden. „Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist unstrittig“, so Ulrich Landgraf vom Straßenbauamt Mittelthüringen – für die Landesstraße verantwortlich – und Lars Sommerfeld vom Landratsamt des Ilm-Kreises, in dessen Hoheit die Kreisstraße fällt.
Vom Tisch ist auch ein fest installierter Blitzer für beide Fahrtrichtungen auf der vorfahrtsberichtigten, aber eben auch auf Tempo 60 gedrosselten Hauptstraße, solche „Starenkästen“auf freier Strecke werden vom Land nicht mehr gewollt, die Gefahr, dass sie demoliert werden, ist zu groß.
Die Kosten für einen Kreisel müssten sich – wenn es dazu kommt – Land und Bund teilen, da es sich um eine Kreuzung von einer Land- und einer Kreisstraße handelt.