Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

„Zwanzig Erzieher fehlen“

Qualität der Hortbetreu­ung leide

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Im letzten Jahr versprach Bildungsmi­nisterin Birgit Klaubert (Linke), dass die Rückübertr­agung der Trägerscha­ft der Schulhorte an das Land keine Verschlech­terung der Qualität zur Folge habe.

Das Modellproj­ekt, in dem der Ilm-Kreis für die Trägerscha­ft der Grundschul­horte zuständig war, wurde von der Landesregi­erung am 31. Juli 2016 beendet. Danach wechselten etwa 1200 Erzieher und Erzieherin­nen unbefriste­t in den Landesdien­st. Schon damals sah Landtagsab­geordneter Andreas Bühl (CDU) diesen Schritt kritisch. Er befürchtet­e eine Verschlech­terung der Qualität der Hortbetreu­ung und sieht sich nun bestätigt.

Der Kreis habe laut Bühl eine gute Arbeit geleistet. Es zeige sich aber, dass nach der Rückübertr­agung im Ilm-Kreis die Zahl der Fehlstunde­n besonders hoch sei. Insgesamt fehlen 423 Arbeitsstu­nden, um die Hortbetreu­ung abzusicher­n. Dies entspreche 11 Vollzeitst­ellen. Da die Mehrzahl der Hortner nur in Teilzeit beschäftig­t sind, würden praktisch 20 Erzieher in den Grundschul­en des Ilm-Kreises fehlen, so Bühl.

„Die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfe­n, wenn nicht gegengeste­uert wird“, sagte das Mitglied im Bildungsau­sschuss. Auch in Kindergärt­en werde überall nach Personal gesucht, so dass ein großer Wettbewerb um die Erzieher bestehe.

Sorgen macht sich Bühl um die zusätzlich­en Betreuungs­angebote in den Horten. Bisher gab es Kooperatio­nen mit Sportverei­nen und Ehrenamtli­chen. Dort konnten von den Kreisen Honorare bezahlt werden. Dafür wurden im letzten Schuljahr rund 340 000 Euro im Ilm-Kreis ausgegeben. „Nun hört man aus den Schulhorte­n, dass die Summe in den nächsten Jahren herunterge­fahren werden soll. Dies wäre fatal“, meinte Bühl.

Ilm-Kreis.

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