Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Landrätin wartet wegen Schulanbau auf Entscheidung von Geraberg
Krötentaxi am Oehreteich Zwei-Millionen-Investition des Landkreises vorerst zurückgestellt
Ilmenau.
Wer Spannendes über den Transport der Kröten und das Laichgewässer Oehreteich erfahren möchte, ist eingeladen, am Samstag, 9 Uhr, am Krötenzaun Oehrenstöcker Landstraße nähe Luthersteufe in Ilmenau zuzuschauen oder mitzuhelfen.
„Besonders für Kinder ist das Transportieren der Erdkröten zu ihrem Laichgewässer ein einzigartiges Erlebnis und praktischer Naturschutz“, erklärt Gesine Hoffmann vom Naturschutzbund (Nabu) Ilmkreis.
Im Gegensatz zu den Amphibientunneln ist der Zaun im Schortetal einer der wenigen mobilen Schutzanlagen in Ilmenau. Er wird jedes Jahr von der Unteren Naturschutzbehörde aufgestellt und von ehrenamtlichen Helfern des Nabu Ilmkreis betreut. Gartenhandschuhe dürfen mitgebracht werden, werden aber auch vom Nabu gestellt. Ausstattung der Schulen mit einer ausreichenden Anzahl an Lehrern und für die Hortbetreuung verantwortlich, erklärte Landrätin Enders auf Nachfrage unserer Zeitung.
Für die Schulnetzplanung des Ilm-Kreises sei die staatliche Regelschule „Geratal“in Geraberg ein wichtiger Schulstandort für die Gemeinden Geraberg, Angelroda, Elgersburg, Geschwenda, Martinroda, Neusiß und Heyda. Das betreffe damit die Verwaltungsgemeinschaften (VG) Geratal, Oberes Geratal und einen Ortsteil von Ilmenau. Aus diesem Grund hat der Kreistag mit dem Kreistagsbeschluss vom 14. September 2016 bestimmt, in die Schule rund 2 Millionen Euro zu investieren. Mit dem Geld soll ein dreigeschossiger Ersatzneubau für den räumlich getrennten Altbau direkt an das Hauptgebäude errichtet werden.
Derzeit befinde man sich in der Anfangsplanung. In den Jahren 2017/18 sollte die Maßnahme gebaut und abgeschlossen werden. Da vom Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr über das Programm „Schulinvest“keine Fördermittel zur Verfügung gestellt wurden, sollte die Baumaßnahme aus Eigenmitteln des Landkreises gestemmt werden. „Da diese Schule für uns als Ilm- Kreis eine große Priorität hat“, erklärte Enders weiter.
Da der Bürgermeister der Gemeinde Geraberg, Günther Irrgang (Freie Wähler), eine Gebietsfusion mit Suhl anstrebt, habe sich jedoch eine völlig neue Sachlage ergeben, die bei Beschlussfassung durch den Kreistag nicht bekannt war.
Der Landkreis würde demnach in eine Schule investieren, die eventuell in der Zukunft nicht mehr auf seinem Territorium liegt und man nicht wisse, wie die Schulnetzplanung zu- künftig in der Stadt Suhl (noch kreisfrei) beziehungsweise in dem neu entstehenden „Rennsteigkreis“aussehen soll. Damit verbunden ist auch die Frage, ob Geraberg als Schulstandort bleibt, sollte die Gebietsfusion eintreten, die der Geraberger Bürgermeister anstrebt.
Bürgermeister Irrgang ist der Meinung, er könne wegen der Gebietsreform mit jedem reden. Und er halte nichts davon, über Probleme zu reden, die nicht da sind. Das habe er auch schon in einer nicht öffentlichen Sitzung des Schulausschusses der Landrätin so mitgeteilt, sagte er unserer Zeitung. Die wiederum mache sich Gedanken über Alternativen für die Kinder, die nicht aus Geraberg sind, aber dort in die Schule gehen. So müsste man in der Gemeinschaftsschule Gräfenroda vielleicht investieren, um ausreichend Unterrichtskapazitäten zu schaffen.
Marion Tröster, die Schulleiterin der Regelschule Geraberg, wollte sich zu der Thematik nicht äußern, sondern erst einmal abwarten, wie sich Geraberg hinsichtlich der Gebietsreform entscheidet.
Die Landrätin erwarte dringend eine Aussage des Geraberger Gemeinderates, welchen Weg man gehen will. Darum könne sie dem Kreistag derzeit nicht empfehlen, in die Regelschule zu investieren, das teilte sie dem Bauausschuss in öffentlicher und dem Schulausschuss in nicht öffentlicher Sitzung mit,
Irrgang sagte unserer Zeitung, dass es noch zwei übergreifende Fraktionssitzungen brauche, bis man sich festlege. Für ihn gibt es die Optionen Landgemeinde Geratal mit den Orten der VG Geratal und Oberes Geratal, aber auch Ilmenau oder Suhl.
Bei Letzteren sei er wegen einer gemeinsamen Grenze auf die Entscheidungen von Martinroda und Gehlberg angewiesen.