Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Bad Langensalza leistet in Arnstadt Schützenhilfe
Unternehmer testen, ob Großkübel auch für sie in Frage kommen
Arnstadt.
Zufrieden lächelnd steht gestern Tanya Harding vor ihrem Restaurant. Ihr Biergarten war noch bis vor wenigen Tagen ihr größtes Sorgenkind. Denn die Restaurantgäste waren nur durch Bauzäune vom rollenden Verkehr getrennt.
Noch im vergangenen Jahr standen hier bepflanzte Waschbetonkübel. Zwar verströmten sie den Charme der alten DDR, doch sie schützten. Daher war Tanya Harding alles andere als glücklich, als die Stadt die Kübel wegräumte.
Was folgte, war ein monatelanger Schriftwechsel. Der Unternehmerverein schaltete sich ein und vermittelte. Die Lösung, die gefunden wurde, ist nicht optimal, aber praktikabel, sagt Tanya Harding. In der Sommersaison darf sie ihren Biergarten bewirtschaften und diesen durch eigene Blumenkübel ab- grenzen. Nur, wenn größere Veranstaltungen stattfinden, sollen die Kübel zur Seite geräumt werden. Die alten Waschbetontröge wären bei solchen Räumaktionen zerbrochen.
Also musste eine stabilere Lösung her. Und hier kam Undine Swatek, die Chefin des Fachbereichs Grünpflege, ins Spiel. Sie besuchte vor einiger Zeit eine Fachtagung in Bad Langensalza. „Dort stehen überall in der Innenstadt einheitlich gestaltete Blumenkübel“, sagt sie. Das sei nicht nur auffällig, sondern auch wunderschön gewesen.
Mit ihrem Amtskollegen Ingo Günther aus der Kur- und Rosenstadt kam sie ins Gespräch darüber. Die Stadt Bad Langensalza hat vor Jahren die Herstellung der hochwertigen Kübel in Auftrag gegeben. Händler und Gastronomen mieten sie für einen geringen Obolus. Die Kübel werden von der Stadt bepflanzt und gepflegt und im Win- ter frostfrei eingelagert, erfuhr Swatek von Günther.
Als sie das hiesige Problem schilderte, sagte er spontan zu, sechs dieser Kübel auszuleihen. Gestern wurden sie geliefert – samt Bepflanzung. Die Hochstämmchen sind Kreppmyrten, die am Juni kräftig rosa blühen. Die freien Erdflächen unter den Bäumchen will Tanya Harding am 10. Juni mit Kindern bepflanzen. Gepflegt werden die Kübel vom Baubetriebshof.
Bis zum Herbst wird nun getestet, ob der Bad Langensalzaer Weg auch in Arnstadt denkbar wäre. Bürgermeister Alexander Dill (pl) und Günter Schneider vom Unternehmerverein plaudern gestern schon angeregt über das Vorhaben. „Wir wollen bis Herbst herausfinden, ob eine einheitliche Stadtmöblierung wie in Bad Langensalza bei uns gewollt ist“, sagt Dill. Wenn ja, wird ein Weg gefunden, solche Kübel auch zu beschaffen.