Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Löw nominiert Werner und Demme für Confed-Cup
Bundestrainer honoriert die Leistungen der Fußballprofis von Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig. Younes statt Reus in Russland dabei
Frankfurt/Main.
Der Verbandsmief soll weg. Und so schlüpfte gestern Mittag die Kaderbekanntmachung des DFB für den Confed-Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) in ein Talk-ShowFormat. Bundestrainer Joachim Löw und U-21-Trainer Stefan Kuntz saßen in hübschen weißen Drehstühlen, es flimmerten spektakuläre Bilder von der WM-Party 2014 in Berlin über einen Flat-Screen und als der Spot und die Musik beendet waren spazierte eine ziemlich junge und ziemlich hübsche Dame auf die Bühne und reichte dem Bundestrainer einen Espresso.
Dass Löw gerne einen kleinen Schwarzen ohne Zucker trinkt, ist hinlänglich bekannt. Be- kannt war auch, dass der Bundestrainer in Russland auf Marco Reus verzichten wird.
Er habe mit Reus ein „ausführliches Gespräch“geführt, berichtete Löw. „Natürlich hätte ich ihn gerne dabei gehabt. Aber 2014 und 2016 hat sich Marco vor den Turnieren verletzt. Besonders 2014, als Marco sah, wie wir mit dem WM-Pokal nach Hause kamen, war er enttäuscht und niedergeschlagen. Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, wenn er Urlaub macht.“Löw nominierte für Reus den Ex-Gladbacher Amin Younes (23) von Ajax Amsterdam.
Bei Red Bull Leipzig wird man freudig zur Kenntnis genommen haben, dass Löw die Leistungen der Saison honoriert hat. Timo Werners Nominierung war naheliegend, weil er „unglaublich schnell und torgefährlich ist“, lobte der Bundestrainer den 21Jährigen.
Dass Diego Demme bald seine DFB-Premiere feiern darf, ist dagegen eine faustdicke Überraschung. „Er hat immer über 90 Minuten gespielt, hat ein gutes Spiel gegen den Ball und ist sehr laufstark“, sagte Löw und fasste zusammen: „Er hat eine klasse Saison gespielt.
Überraschend auch diese Personalie: Hoffenheims Torjäger Sandro Wagner ist für Mario Gomez dabei. Ein HaudraufTyp. Kein einfacher Charakter. Aber für Löw kein Problem. Im Gegenteil: „Ich freue mich auf ihn. Er hat eine offene und ehrliche Art. Das gefällt mir.“