Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
FF USV hat zwei Europameisterinnen
Keine Wildcard für Scharapowa Johannes und Tellenbröker nun zur Schul-WM
Paris.
Tennisstar Maria Scharapowa bekommt keine Wildcard für die French Open. Die zweimalige Paris-Siegerin kann damit nicht am zweiten GrandSlam-Turnier der Saison teilnehmen. Scharapowa war erst beim Turnier in Stuttgart Mitte April nach ihrer 15-monatigen Sperre wegen Dopings auf die Tour zurückgekehrt. Weil sie wegen der langen Pause bis dahin nicht in der Weltrangliste geführt wurde, hat sie nicht genügend Punkte, um in Paris an den Start zu gehen. Die Veranstalter verkündeten, dass sie sich gegen eine Wildcard für Scharapowa entschieden hätten.
WTA-Chef Steve Simon hat die Entscheidung kritisiert. Scharapowa habe ihre Strafe verbüßt. Von daher gebe es keinen Grund, eine Spielerin „ zusätzlich zu bestrafen“. (dpa)
Jena.
Am Sonntag noch das EMFinale im tschechischen Pilsen mit 3:1 nach Elfmeterschießen gegen Spanien gewonnen, heute schon wieder im Jenaer Prüfungsstress: Die gute Nachwuchsarbeit beim FF USV Jena zahlt sich immer mehr aus. Der Fußball-Bundesligist hat gleich zwei Spielerinnen in seinen Reihen, die bei der U17-Europameisterschaft mit der DFB-Auswahl die Goldmedaille gewannen – Torhüterin Stina Johannes und Verteidigerin Maren Marie Tellenbröker.
Die beiden Talente waren bei der EM in Tschechien fester Bestandteil des deutschen Teams von Bundestrainerin Anouschka Bernhard, das nun schon zum sechsten Mal die EM gewinnen konnte. Besonders Stina Johannes konnte sich auszeichnen. Im Halbfinale gegen Norwegen, das mit 3:2 nach Elfmeterschießen gewonnen wurde, konnte sie gleich vier Bälle der Nordeuropäerinnen parieren. Für diese Leistung wurde sie auch als beste Spielerin dieser Partie ausgezeichnet. Und zuvor hatte Maren Marie Tellenbröker mit einer starken Leistung, wie im Finale, dafür gesorgt, dass das deutsche Abwehr-Bollwerk der Konkurrenz standhielt.
Johannes war eigentlich als Nummer zwei nach Tschechien gereist und dann selbst überrascht, dass sie zur EM zwischen die Pfosten durfte. „Ich hatte nicht damit gerechnet zu spielen“, sagte sie. Doch ihr Einsatz machte sich mehr als bezahlt, schließlich hielt sie auch im Finale den entscheidenden Elfer. „Ich habe da keine Angst. Das kann auch schlecht ausgehen und hat schließlich immer etwas mit Glück zu tun, aber ich hatte erstens Vertrauen in unsere Schützinnen und zweitens das gewonnene Vertrauen aus dem Halbfinale“, sagte Johannes zum gehaltenen Elfmeter und vergaß auch die Abwehr um Tellenbröker nicht. „Es war eine sehr gute Abwehrleistung.“
Johannes und Tellenbröker, die gleich nach ihrer Rückkehr ans Sportgymnasium vom Prüfungsstress eingeholt wurden, reisen bereits am Sonntag wieder nach Tschechien, zur SchulWM. Dafür haben sich die beiden mit der Jenaer Mannschaft bei „Jugend trainiert für Olympia“qualifiziert. Angst vor einem möglichen WM-Elfmeterschießen haben sie verständlicherweise nicht.