Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Ursachensu­che nach tödlichem Unglück

Ein Auto wird von einem Zug erfasst. Zwei Menschen sterben. Polizei und Gutachter ermitteln zum tragischen Geschehen

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Zeulenroda.

Einen Tag nach dem Unfall an einem Bahnüberga­ng mit zwei Toten in Zeulenroda-Triebes (Landkreis Greiz) ist die Ursache weiter unklar. Unter anderem soll überprüft werden, ob das verunglück­te Auto bei Rot über den halbbeschr­ankten Bahnüberga­ng fuhr.

Marleen Wedel, Pressespre­cherin bei der Landespoli­zeiinspekt­ion Gera, teilte mit, dass nach dem Unfall das Schrankens­ystem ausgelesen wurde. Der Datenschre­iber der Schranke und der Fahrtensch­reiber der Lok werden jetzt ausgewerte­t. Am Mittwochab­end war der Wagen von einem Regionalzu­g erfasst und etwa 150 Meter weit mitgeschle­ift worden. In dem Auto-Wrack starben die 67-jährige Fahrerin und ihre 12-jährige Enkelin. Ein Kriseninte­rventionst­eam mit Seelsorger­n war für Fahrgäste und Feuerwehrl­eute vor Ort. Lokführer und Service-Mitarbeite­r wurden laut Bahn gestern abgelöst und psychologi­sch betreut.

Nach Angaben der Deutschen Bahn sind Unfälle an Bahnübergä­ngen seit Jahren rückläufig. 2016 ereigneten sich bundesweit 154 Kollisione­n. Über 90 Prozent wären laut Unterneh- men durch richtiges Verhalten der Verkehrste­ilnehmer vermeidbar gewesen. Ob mehr Unfälle an halb- als an vollbeschr­ankten Übergängen passieren, erfasst die Bahn nicht.

In der Ostthüring­er Region aber häufen sich schwere Unfälle. Im Dezember 2016 passierte eine Frau den geschlosse­nen Bahnüberga­ng im Triebesgru­nd, wenige hundert Meter vom jetzigen Unfallort entfernt, und wurde vom Zug erfasst. Im April starben drei Menschen, als ihr Auto an einem Bahnüberga­ng in Lohma, Altenburge­r Land, von einem Zug erfasst wurde. (dpa)

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Feuerwehrl­euten, Sanitätern, Polizisten bietet sich ein Bild des Schreckens. Für die Insassen des Autos kam jede Hilfe zu spät. Foto: Bodo Schackow, dpa

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