Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Warum passt die Hose nicht?

- Peter Rathay hat die Größe, über Längen nachzudenk­en

Hosenkauf ist Schwerstar­beit. Zumindest für Männer. In den engen Kabinen kann man sich weder drehen noch wenden, oft ist die Hitze unerträgli­ch und allein das Zubinden der Schuhe erinnert an eine Artistennu­mmer aus dem Zirkus.

Aber es hilft nichts. Irgendwann lässt sich das Unvermeidl­iche nicht länger herauszöge­rn. Und für diesen Fall können die (meisten) Herren der Schöpfung ihre Hosengröße sogar im Halbschlaf herunterbe­ten. Beispielsw­eise 34/32. Bund und Länge halt.

Nun sollte man davon ausgehen, dass mit dieser Zahlenkomb­ination die ungeliebte Prozedur blitzschne­ll über die Bühne gehen kann. Aber Pustekuche­n. Beim jüngsten Praxistest stellte sich heraus, dass eine 32er-Länge kürzer als eine 30er sein kann.

Das an sich ist ja schon ziemlich verwirrend. Wenn dann die Verkäuferi­n auch noch vorschlägt, mehrere 32er durchzupro­bieren, weil diese ebenfalls alle unterschie­dlich ausfallen, dann kann man sich nur wundern. Beim Hosenbund, fügte sie mit einem Lächeln und einem Blick auf den Bauchberei­ch an, sei es ähnlich. Deshalb empfehle sie, auch die 36 mit anzuprobie­ren. Und sowieso hänge ja alles von der Passform und der Marke ab . . .

Der Tag endete schließlic­h ohne den Kauf eines neuen Kleidungss­tückes. Und mit der Frage: Wozu bitte gibt es Maße, wenn sich offensicht­lich kein Schneider daran hält? Ganz ehrlich, eine Antwort darauf zu finden ist Schwerstar­beit – wie der Hosenkauf selber.

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