Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Mann flüchtet durchs Fenster
Gotha.
Ein 33-Jähriger ist in Gotha auf der Flucht vor der Polizei aus dem Fenster seiner Wohnung gesprungen. Die Beamten, die eigentlich den Führerschein des Mannes beschlagnahmen wollten, öffneten daraufhin die Wohnung gewaltsam. Dort fanden sie Schreckschusspistolen, Elektroschocker sowie eine nicht geringe Menge Marihuana, wie die Polizei mitteilte.
Der 33-Jährige wurde unweit seiner Wohnung aufgegriffen. „Er hat sich nicht verletzt“, sagte eine Polizeisprecherin. Er habe nicht besonders tief springen müssen. Aufgenommen worden seien Anzeigen wegen Drogenbesitzes und Verstoßes gegen das Waffengesetz. (dpa) Wenn man nach den DIN-Vorschriften plant und baut, dürfte es überhaupt keine Gefahrenquellen mehr geben. Theoretisch. Aber Spielen an sich ist immer mit Gefahren verbunden. Man kann ausrutschen, stolpern oder sich stoßen. Das kann man wohl nie ganz ausschließen. Egal, ob strengere DIN-Normen erlassen werden oder nicht.
Sie sind ja Experte – was darf denn heutzutage auf einem Kinderspielplatz auf keinen Fall fehlen?
Besonders spannend für die Kinder sind Orte, an denen sie sich verstecken können. Ein Spielplatz muss abwechslungsreich sein. Ich persönlich finde es immer besonders schön, wenn es Teilräume gibt, verschiedene Bereiche, die die Fantasie anregen. Die Art der Spielgeräte ist da zweitrangig — Kinder können aus jeder Situation heraus ein Spiel entwickeln.
Früher durfte eine Elefantenrutsche aus Stein nicht fehlen.
Ganz klar, mit den klassischen Elementen macht man nichts falsch. Kinder lieben Rutschen, Schaukeln und Klettergerüste. Aber erwartet wird das auf einem Spielplatz vor allen Dingen von den Eltern.
Haben sich die Spielplätze insgesamt in den letzten Jahren verändert?
Ja, natürlich. Sogar extrem. Die Spielplätze sind individueller geworden, auch, weil die Normierung immer weiter zunimmt. Da sucht jeder Spielplatzarchitekt nach Lücken. Die eingesetzten Materialien, die Art der Spielgeräte – all das hat sich verändert und verändert sich weiter.
Was wäre denn Ihrer Meinung nach das beste Material für einen Kinderspielplatz?
Auch wenn es immer wieder zu Diskussionen mit den öffentlichen Auftraggebern führt: Holz statt Metall. Und bei den Belegen, also dort wo die Kinder laufen und springen, würde ich immer auf möglichst unterschiedliche Materialien setzen, damit die Kinder immer neue Eindrücke haben.
Stichwort Holz — wie steht es mit der Splittergefahr?
Eigentlich ausgeschlossen heutzutage. Die meisten Spielplätze werden regelmäßig kontrolliert. Es darf keine Ecken und Kanten geben, jede kleine Schraube muss versenkt werden, da wird strengstens drauf geachtet.
Mulch als Untergrund ist regelmäßig in der Kritik . . .
. . . je nach Einsatzort und Lage kann der Einsatz schwierig sein, das ist schon so: Nordseite, Schatten, viel Regen, da wittert das Material sehr schnell durch. Mulch braucht eben auch Sonne und Durchlüftung. Ich finde aber, das man ihn einsetzen kann. Und man darf nicht vergessen: Mulch ist im Vergleich zu anderen Materialien ein relativ preiswerter Fallschutz, auch das zählt heute. Nach fünf bis sieben Jahren muss er aber unbedingt ausgetauscht werden.
Kann denn ein Spielplatz überhaupt alle Altersstufen abdecken, oder sollte mehr differenziert werden?
Da gehen die Meinungen auseinander. Ich beispielsweise bin ein Freund der Universalspielplätze — gerade die kleineren Kinder können sich an den größeren orientieren. Dadurch erfahren sie eine ganz besondere Motivation. Und das ist doch spannend und toll. Es sollten aber für alle altersspezifischen Gruppen individuelle Angebote vorhanden sein.
Gibt es denn grundsätzlich genügend Spielplätze bei uns?
Ich finde schon. In den letzten zehn, fünfzehn Jahren hat sich enorm viel getan, auch was die Qualität der Spielangebote anbelangt.
Mir ist aber aufgefallen, dass die meisten Spielplätze in der Sonne liegen.
Und das ist eine große Gefahr. Schattenplätze sind extrem wichtig. Sowohl für die Kinder als auch für die Eltern. Das ist die Aufgabe der Planer und Landschaftsarchitekten. Das größte Handicap ist wohl, dass Pfflanzen so lange brauchen, um zu wachsen. Ein Baum braucht rund zehn Jahre, bis er die Schattenwirkung erreicht, die wir anstreben. Deshalb ist es von großem Vorteil, wenn man in einen Baumbestand rein planen kann.
Ich finde, dass auf keinem Spielplatz die altmodische Sandkiste fehlen darf.
Der Meinung bin ich auch. Speziell für die Kleinsten ist Sand das große Thema, ein Eimer, eine Schaufel – und los geht es...
Ist denn Vandalismus oder die Verschmutzung der Areale ein großes Problem?
Wir reden über einen öffentlichen Raum — und da ist es nicht anders, als in anderen städtischen Räumen. Aber von einem wirklichen großen Problem kann man da wohl nicht sprechen. Manchmal ist es schwierig, wenn beispielsweise eine Schule mit größeren Kindern in der Nähe ist. Da gehen ab und zu mal ein paar Flaschen kaputt. Aber da haben dann auch die Kommunen verstärkt ein Auge drauf.
Denken Sie bei der Planung eines Spielplatzes auch an die Eltern?
tickt anders. Die einen wollen ihren Kindern nur zuschauen, die nächsten zieht es mit in die Sandkiste, wieder andere wollen auf einer Bank etwas abseits sitzen. Wir haben festgestellt, dass ein Spielplatz in der Nähe einer öffentlichen Gastronomie eine absolute Win-win-Situation ist — für die Eltern, die Kinder und für den Gastronomen.
Wer vergibt eigentlich den Auftrag für einen Neubau?
Bei Schulen oder Kindergärten löst der zuständige Träger den Auftrag aus. Bei den öffentlichen Spielplätzen entscheidet die Stadt oder die Gemeinde.