Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Von Elektro-Auto bis papierloses Büro
Vertreter von Thüringer Schülerfirmen informieren sich zum Thema Nachhaltigkeit
Erfurt.
Sie versorgen in ihrer Schule die Mädchen und Jungen in den Pausen, verleihen Kunst, betreiben einen Umweltdienst oder eine Holzwerkstatt — Mitwirkende aus zehn Thüringer Schülerfirmen trafen sich gestern in Erfurt.
„Wir haben bewusst Firmen aus allen Branchen und Schüler aus dem gesamten Freistaat eingeladen“, sagte Josefine Pfletscher von der Koordinierungsstelle Schülerfirmen Thüringen in Jena. Bereits zum sechsten Mal organisierten mehrere Partner einen Nachhaltigkeitsgipfel für Schülerfirmen im Land.
Jeder Mensch hinterlässt seinen ökologischen Fußabdruck, erfuhren die Schüler zum Auf- takt. Daher stelle sich immer die Frage, wie verändert unser Verhalten die Welt? Wichtige Themen seien die Meeresverschmutzung, die Lebensmittelverschwendung und die Luftverschmutzung.
Die Stadtwerke Erfurt mit ihren 20 Firmen und 1700 Mitarbeiter stellen sich diesen Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit, erläuterte Annett Glase von den Stadtwerken. Sie verwies auf Projekte wie „Ab ins Beet“, das die Stadtwerke gemeinsam mit der Universität Erfurt betreuen. Dabei nutzen die Schulen der Stadt, die zum Teil keinen eigenen Schulgarten haben, elf Hochbeete auf der Ega für ihren Unterricht.
Aber auch Wettbewerbe zwischen den Erfurter Schulen, et- wa beim Papiersammeln, werden laut Annett Glase vom Unternehmen unterstützt. „Das wiederaufbereitete Altpapier erspart das Fällen von Bäumen“, erläuterte Glase.
Am Stammsitz der Stadtwerke erhielten die Schüler einen Einblick von den Bemühungen hin zum papierlosen Büro. So werden eingehende Rechnungen gescannt und anschließend ausschließlich digital verwaltet.
Andere Arbeitsgruppen der Schüler nutzen ihren Besuch in dem Erfurter Unternehmen, um sich verschiedene Firmenbereiche näher anzuschauen. So waren Schüler im Kraftwerk des Unternehmen im Erfurter Südosten zu Gast, andere überzeugten sich vom modernen Fuhrpark der Stadtwerke im öffentli- chen Nahverkehr. Viele Neuigkeiten bot auch der Besuch eines Wertstoffhofes der Firma. Müll geht uns alle an. Aber wo landet unser Müll und welche Teile werden wieder verwendet? Alle Fragen rund um Müllentsorgung und Wiederverwertung klärten die Schüler in Gesprächen mit den Mitarbeitern des Wertstoffhofes.
In einem Workshop wurden die Jugendlichen fit gemacht, um verantwortungsvolles Handeln noch stärker im Schülerfirmenalltag zu integrieren.
Der Schülerfirmengipfel ist eine gemeinsame Veranstaltung der AG Nachhaltige Schülerfirmen, die die Heinz-Nixdorf-Stiftung, das Thüringer Bildungsministerium und die Erfurter Stadtwerke unterstützen.