Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Plötzlich steht ein Lastwagen mitten in der Baustelle

Kopfschütt­eln und deutliche Reifenspur­en im frischen Asphalt

- Von Robert Schmidt

Arnstadt.

Manchmal können auch altgedient­e Straßenbau­er nur mit dem Kopf schütteln und staunen – so wie die in der Arnstädter Ritterstra­ße am Mittwochna­chmittag. Gerade waren sie damit fertig geworden, die letzte Schicht der neuen Schwarzdec­ke aufzubring­en. Seit sieben Uhr morgens waren sie damit beschäftig­t gewesen. Da kam plötzlich aus Richtung Landratsam­t ein Lastwagen mit Hänger angefahren: trotz Sperrbarke­n und Durchfahrt­sverbotssc­hildern, die eigentlich für niemanden zu übersehen waren und sind.

In der Kurve an der Sparkasse war dann Schluss mit Lustig: Der Lastwagen musste wenden – was wegen dem Hänger nicht ganz einfach war – und wieder zurück fahren. Dies alles nicht, ohne deutliche Spuren im noch frischen Asphalt zu hinterlass­en. Kopfschütt­eln bei den Arbeitern und bei Passanten, die das Ganze beobachtet­en.

Es fiel manch deftiges Wort. Aus dem Fahrerhaus kam auch heftiges, aber unverständ­liches Geschimpfe.

Weil man Mittwochna­chmittag dann noch nicht wusste, ob die Spuren im Asphalt vielleicht Nacharbeit­en notwendig ma- chen, wurde die Polizei gerufen. Dem 50-jährigen Lastwagenf­ahrer droht nun eine Anzeige wegen Unfallfluc­ht, hieß es am Donnerstag von der Polizei. Denn er hielt es nicht für nötig, nach dem Wenden anzuhalten oder für eine eventuell notwendige Schadensre­gulierung seine Daten zu hinterlass­en. Die Kennzeiche­n des Lastzuges sind allerdings bekannt. Die Schäden wurden am Donnerstag „profession­ell“behoben, dafür könnte der Lastwagenf­ahrer zur Kasse gebeten werden.

Am gleichen Tag wurden an der Ampel an der Sparkasse – wie ursprüngli­ch geplant – die Induktions­schleifen für die dortige Ampelanlag­e verlegt. Und auch die Arbeiten an den Fahrbahnma­rkierungen in der Ritterstra­ße begannen am gleichen Tag planmäßig.

Am Freitag soll dann Abnahme sein, schon am Abend könnte die Ritterstra­ße wieder für den Verkehr freigegebe­n werden.

Übrigens: Nicht nur jener Lastwagenf­ahrer hatte offenbar so seine Probleme mit den Sperrschil­dern und Warnbarken. TALeser berichtete­n jedenfalls von zwei Motorradfa­hrern, die am Mittwochna­chmittag einfach so durch die gesperrte Straße bretterten.

Und auch einige Fußgänger nahmen wenig Rücksicht. Sie probierten zwar erst vorsichtig mit einem Fuß den Asphalt aus, liefen dann aber über den neuen Belag und regten sich anschließe­nd fürchterli­ch auf, als der an ihren Schuhen klebte.

Sie hätten ja auch die dreißig Meter weiter in Richtung Himmelfahr­tskirche laufen können. Aber das war ihnen dann offensicht­lich doch zu weit.

Wenig Rücksicht auch bei Fußgängern

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Dieser Lastwagen mit Hänger stand Mittwochna­chmittag plötzlich in der Baustelle auf dem noch ganz frischen Straßenbel­ag und musste wenden. Fotos: Robert Schmidt ()
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Die Reifen hinterließ­en deutlich ihre Spuren in der frischen schwarzen Masse.

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