Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Plötzlich steht ein Lastwagen mitten in der Baustelle
Kopfschütteln und deutliche Reifenspuren im frischen Asphalt
Arnstadt.
Manchmal können auch altgediente Straßenbauer nur mit dem Kopf schütteln und staunen – so wie die in der Arnstädter Ritterstraße am Mittwochnachmittag. Gerade waren sie damit fertig geworden, die letzte Schicht der neuen Schwarzdecke aufzubringen. Seit sieben Uhr morgens waren sie damit beschäftigt gewesen. Da kam plötzlich aus Richtung Landratsamt ein Lastwagen mit Hänger angefahren: trotz Sperrbarken und Durchfahrtsverbotsschildern, die eigentlich für niemanden zu übersehen waren und sind.
In der Kurve an der Sparkasse war dann Schluss mit Lustig: Der Lastwagen musste wenden – was wegen dem Hänger nicht ganz einfach war – und wieder zurück fahren. Dies alles nicht, ohne deutliche Spuren im noch frischen Asphalt zu hinterlassen. Kopfschütteln bei den Arbeitern und bei Passanten, die das Ganze beobachteten.
Es fiel manch deftiges Wort. Aus dem Fahrerhaus kam auch heftiges, aber unverständliches Geschimpfe.
Weil man Mittwochnachmittag dann noch nicht wusste, ob die Spuren im Asphalt vielleicht Nacharbeiten notwendig ma- chen, wurde die Polizei gerufen. Dem 50-jährigen Lastwagenfahrer droht nun eine Anzeige wegen Unfallflucht, hieß es am Donnerstag von der Polizei. Denn er hielt es nicht für nötig, nach dem Wenden anzuhalten oder für eine eventuell notwendige Schadensregulierung seine Daten zu hinterlassen. Die Kennzeichen des Lastzuges sind allerdings bekannt. Die Schäden wurden am Donnerstag „professionell“behoben, dafür könnte der Lastwagenfahrer zur Kasse gebeten werden.
Am gleichen Tag wurden an der Ampel an der Sparkasse – wie ursprünglich geplant – die Induktionsschleifen für die dortige Ampelanlage verlegt. Und auch die Arbeiten an den Fahrbahnmarkierungen in der Ritterstraße begannen am gleichen Tag planmäßig.
Am Freitag soll dann Abnahme sein, schon am Abend könnte die Ritterstraße wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Übrigens: Nicht nur jener Lastwagenfahrer hatte offenbar so seine Probleme mit den Sperrschildern und Warnbarken. TALeser berichteten jedenfalls von zwei Motorradfahrern, die am Mittwochnachmittag einfach so durch die gesperrte Straße bretterten.
Und auch einige Fußgänger nahmen wenig Rücksicht. Sie probierten zwar erst vorsichtig mit einem Fuß den Asphalt aus, liefen dann aber über den neuen Belag und regten sich anschließend fürchterlich auf, als der an ihren Schuhen klebte.
Sie hätten ja auch die dreißig Meter weiter in Richtung Himmelfahrtskirche laufen können. Aber das war ihnen dann offensichtlich doch zu weit.
Wenig Rücksicht auch bei Fußgängern