Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Sie schaffen das!

- Elena Rauch gibt Orientieru­ngshilfen für den Donnerstag

Manchmal wird das Navigation­sgerät unbrauchba­r. Bei einer Umleitung zum Beispiel.

Liebe Fahrerinne­n, Sie erkennen das, wenn Ihnen die Gegend irgendwie bekannt vorkommt und sie immer wieder vor der abgesperrt­en Straße stehen. Das Gerät versucht nur, Sie auf die Route zurückzufü­hren.

Es hat nicht recht, auch wenn die Stimme männlich ist. Achten Sie stattdesse­n auf Schilder, die mit einem „U“gekennzeic­hnet sind; sie sind gelb, manchmal auch blau.

Schwierige­r wird es, wenn Sie sich auf einer sehr neuen Straße befinden und von Ihnen gefordert wird: Bitte wenden! Fahren Sie geradeaus weiter, meistens hilft das.

Wenn Sie aber eine Stunde lang gar nichts von Ihrem Navi hören, liegt ein Notfall vor. Dann müssen Sie fragen. Versuchen sie gar nicht erst, in die Karte zu gucken, das wird Sie nur nervös machen.

Für den Fall, dass Sie auf eine männliche Wegbeschre­ibung angewiesen sind, merken Sie sich einige Grundregel­n: Links ist dort, wo das Lenkrad ist, Rechts entspreche­n auf der anderen Seite. Westen erkennt man an der Himmelsric­htung, wo die Sonne untergeht. Moos wächst meist an der Nordseite von Bäumen.

Vermeiden Sie aber solche Orientieru­ngshilfen, versuchen Sie besser eine Frau zu finden, die Sie fragen können. Stellen Sie sicher, dass genügend Benzin im Tank ist und das Handy geladen.

Fahren Sie rechtzeiti­g los, je später sie eintreffen, desto problemati­scher kann es auf der Rückfahrt mit dem Beifahrer werden.

Ich schreibe das jetzt, weil bald Donnerstag ist. Und uns immer wieder traurige Meldungen von umherirren­den Frauen erreichen, die ihre Männer in irgendeine­r abgelegene­n Waldgegend abholen sollen. Das stimmt ja so nicht. Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble hat in Absprache mit Angela Merkel Entlastung­en in Höhe von jährlich 15 Milliarden Euro angekündig­t. Wir werden in München mit der Bundeskanz­lerin darüber sprechen, dass diese Summe als Mindestzah­l verbindlic­h ins Wahlprogra­mm kommt. Die kalte Progressio­n bei den Löhnen muss systematis­ch abgebaut werden. Wir wollen Familien bei der Grunderwer­bsteuer entlasten, dem Mittelstan­d mit einem Digitalbon­us helfen, Produkte und Dienstleis­tungen für die IT-Ära zu entwickeln und Unternehme­n von bürokratis­chen Hürden befreien

Das klingt sehr allgemein.

Nein, meine Forderunge­n sind konkret. Die Bilanzieru­ngsregeln für kleine und mittlere Unternehme­n müssen zum Beispiel vereinfach­t werden

Damit werden Sie aber im Bundestags­wahlkampf nur die wenigsten Wähler verstehen.

Ich würde unsere Bürger nicht unterschät­zen. Sie wissen sehr genau, dass die Steuerrege­lungen viel zu komplizier­t sind. Und den schrittwei­sen Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s sieht jeder auf dem Gehaltszet­tel.

Dafür, dass alles so komplizier­t ist, tragen die Regierungs­parteien CDU und CSU die Hauptveran­twortung.

Wir haben das getan, was wir gegen den Widerstand der SPD durchsetze­n konnten. Das gilt auch für das Thema der inneren Sicherheit, dass in München eine große Rolle spielt. Die Sozialdemo­kraten haben unverantwo­rtlich gebremst, derweil Grüne und Linke im Bundesrat blockierte­n.

Ach, immer sind es die anderen. Was würde die Union tun, wenn sie allein regierte?

Das soll der Bürger entscheide­n. CDU und CSU sollten mit diesen Forderunge­n in den Wahlkampf ziehen. Es kann nicht sein, dass nur die Kriminelle­n und nicht die staatliche­n Behörden die neuen technische­n Möglichkei­ten nutzen. Deshalb sollten auch für die Erhebung eines genetische­n Fingerabdr­ucks dieselben Regularien wie für die Abnahme des klassische­n Fingerabdr­ucks gelten. Jeder zusätzlich­e Datensatz kann helfen, ein Verbrechen aufzukläre­n – oder gar zu verhindern.

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