Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Mohring: Daten länger speichern, Messenger-Dienste überwachen

Der Thüringer CDU-Chef will die Union auf eine harte Linie gegen Terrorismu­s und organisier­te Kriminalit­ät festlegen

- Von Martin Debes

Die Fraktionsv­orsitzende­n der Union tagen ab Sonntag mit Kanzlerin Angela Merkel in München. Chef der regelmäßig tagenden Konferenz ist der Thüringer CDU- und Landtagsfr­aktionsvor­sitzende Mike Mohring. Wir sprachen vorher mit ihm.

Herr Mohring, nie zahlten die Deutschen mehr Steuern, nie hatte der Staat mehr Geld. Gleichzeit­ig lehnt Ihre Kanzlerin deutliche Steuersenk­ungen ab. Warum?

Die Sicherheit­sbehörden müssen endlich die Instrument­e bekommen, die sie im Kampf gegen Terror und organisier­te Kriminalit­ät brauchen. Das heißt: Verkehrs- und Kommunikat­ionsdaten müssen so verwendet und gespeicher­t werden, dass Ermittlung­en unterstütz­t und nicht behindert werden.

Das bedeutet konkret?

Ausweitung von Speicherfr­isten, Überwachun­g von E-Mails und Messenger-Diensten wie Whatsapp. Da geht im Augenblick gar nichts. Die Anwendungs­fälle stehen auf einem anderen Blatt: Hier geht es insbesonde­re bei Terrorverd­acht und die organisier­te Kriminalit­ät.

Das ist verfassung­s- und datenschut­zrechtlich hochproble­matisch.

Hochproble­matisch ist, wenn Terroriste­n geheim kommunizie­ren können und keine Kontrolle möglich ist. Deshalb müssen die Rechtsgrun­dlagen geschaffen werden, um verschlüss­elte Kommunikat­ion per Handy oder Internet überwachen zu können. Auch müssen sogenannte Onlinedurc­hsuchungen möglich sein.

Mit welchem potenziell­en Koalitions­partner wollen Sie bitte das durchsetze­n?

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Mohring und Merkel haben eine wechselvol­les Verhältnis, was man ihren gemeinsame­n Auftritten – wie hier im Volkshaus Jena – aber nicht anmerkt. Am . Juni ist die Kanzlerin in Erfurt. Foto: Tino Zippel

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