Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Machnig geht wieder in die Kampa

Unterstütz­ung für Martin Schulz Forderung nach Aus für Reform

- Von Martin Debes

Erfurt.

Das war vorauszuse­hen: Matthias Machnig soll den Wahlkampf des SPD-Kanzlerkan­didaten Martin Schulz leiten. Wie der „Spiegel“meldet, werde der frühere Thüringer Wirtschaft­sminister Markus Engels beratend zur Seite stehen. Engels solle aber weiter offiziell Chef der Wahlkampfz­entrale bleiben.

Für Machnig wäre es mal wieder eine Rückkehr. 1998 und 2002 hatte er in der sogenannte­n Kampa die erfolgreic­hen Bundestags­wahlkämpfe der SPD gemanagt. Dazwischen und danach war in mehreren Bundesmini­sterien als Staatssekr­etär tätig, bevor er dann 2009 als Wirtschaft­sminister nach Thüringen wechselte.

Dort wurde er schnell zum profiliert­esten Kabinettsm­itglied. Im Herbst 2013 zwang ihn jedoch eine Pensionsaf­färe zum Rücktritt. Kurz darauf übernahm er die Leitung des Europawahl­kampfs der SPD.

Der Spitzenkan­didat hieß damals wie heute Martin Schulz. Mit ihm soll Machnig spätestens seitdem ein Vertrauens­verhältnis verbinden, wie er es mit Vizekanzle­r Sigmar Gabriel pflegt – von dem er 2014 als Staatssekr­etär ins Bundeswirt­schaftsmin­isterium geholt worden war. Dort koordinier­te er zuletzt die Verhandlun­gen von Bund und Ländern bei der Opel-Übernahme durch Peugeot..

Die Thüringer Pensionsaf­färe ist übrigens nicht ganz ausgestand­en. Machnig streitet noch gegen das Verwaltung­sgerichtsu­rteil, das ihn zur Rücküberwe­isung der zu viel gezahlten rund 150 000 Euro verpflicht­et.

Erfurt.

Nachdem die Regierungs­koalition plant, die Kreiskarte im Südwesten Thüringens noch einmal zu ändern, hat die Opposition ihre Forderunge­n nach einem Stopp der Gebietsref­orm bekräftigt. CDU-Fraktionsc­hef Mike Mohring warf der Koalition vor, das „Chaos bei der Kreisgebie­tsreform perfekt“zu machen. „Statt weiter ganz Thüringen mit ihrem ständigen Hü und Hott in Aufruhr zu versetzen, sollte sie nun endlich ihr Scheitern eingestehe­n und das ganze Unterfange­n abblasen“, sagte er. Der AfD-Abgeordnet­e Jörg Henke erklärte, die Reform entwickle sich „immer mehr zu einer Lachnummer“. Es sei „an der Zeit, dass Rot-RotGrün die Reißleine“ziehe.

Die Koalitions­fraktionen wollen nächste Woche die erneuten Änderungen beschließe­n.

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Matthias Machnig (). Archiv-Foto: Jörg Carstensen

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