Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Die Welt zu Gast in Ilmenau – Studenten im Dialog

Deutschlan­ds größte Studierend­enwoche setzt sich für globale Gerechtigk­eit und mehr Toleranz ein

- Von Christoph Dolata

Ilmenau.

Seit dem 12. Mai sind auf dem Campus der Technische­n Universitä­t Ilmenau ein buntes Treiben, viel Publikum und leidenscha­ftliche Debatten in englischer Sprache zu vernehmen. Grund dafür sind rund 330 weitgereis­te Besucher aus fast 70 Ländern, die hier zu Gast sind, um gemeinsam mit deutschen Studierend­en die Internatio­nale Studierend­enwoche Ilmenau – ISWI 2017 – zu zelebriere­n. Deutschlan­ds größte Studierend­enkonferen­z findet alle zwei Jahre im Umfeld der Technische­n Universitä­t ( TU) Ilmenau statt und lockt Hochschüle­r aus aller Herren Länder in die beschaulic­he Provinz am Nordrand des Thüringer Waldes. „Das Hauptziel ist es, den Teilnehmen­den aus aller Welt – unter anderem aus Indonesien, von den Philippine­n, Kirgisista­n und Ghana – eine Plattform zu bieten, um sich kennenzule­rnen, Meinungen auszutausc­hen und Lösungsans­ätze für bestehende Probleme zu erarbeiten“, erläutert Lilly Sommer, Pressevera­ntwortlich­e des studentisc­hen Vereins ISWI.

Im diesem Jahr steht vor allem das Thema „Globale Gerechtigk­eit“im Fokus der Konferenz. Die ISWI 2017 findet noch bis Sonntag unter dem Motto „Global Justice - A Fair(y) Tale?“auf dem Areal der TU Ilmenau statt. Gerade im Zuge einer fortschrei­tenden Globalisie­rung nehmen Aspekte wie Toleranz, Solidaritä­t, eine faire Verteilung der Ressourcen und ein freier Zugang zu hochwertig­er Bildung für alle Menschen an Bedeutung zu. Aus dem Grund veranstalt­et die Initiative Solidarisc­he Welt Ilmenau in enger Zusammenar­beit mit dem Bundesmini­sterium für Bildung, dem Studierend­enwerk Thüringen sowie dem Studierend­enrat Ilmenau schon zum 13. Mal die ISWI, die erstmals 1993 in Ilmenau ihre Premiere erlebte. Wie sehr der gemeinscha­ftliche Gedanke während der zehn Tage gelebt wird, zeigt die Tatsache, dass Einheimisc­he die Gäste kostenlos bei sich aufnehmen und ihnen neben der Übernachtu­ng auch ein Frühstück zur Verfügung stellen.

„Mehr als ein Jahr der Planung und Vorbereitu­ng liegt hinter den knapp 80 Helfern“, verrät Lilly Sommer stolz. Im Rahmen der Veranstalt­ung arbeiten zwischen 300 und 400 junge Menschen in themenbezo­genen Workshops. Parallel dazu finden zahlreiche Vorträge nam- hafter Redner statt – selbst Altbundesk­anzler Helmut Schmidt trat hier schon als Referent in Erscheinun­g und unterstütz­te die politisch sehr engagierte­n Studierend­en. Begleitet wird die ISWI von einer Vielzahl an kulturelle­n Veranstalt­ungen, wie Konzerten, Sportwettk­ämpfen, Ausstellun­gen, Filmnächte­n und Podiumsdis­kussionen.

Zudem gab es während des zehn Tage andauernde­n Events auch ein World-Food-Festival, auf dem Teilnehmer in landestypi­schen Trachten internatio­nale Speisen anboten und ihre Herkunftsk­ulturen mit Musik und Tänzen präsentier­ten.

Hierbei spielen neben dem ISWI verschiede­ne Initiative­n im Umfeld der TU Ilmenau eine tragende Rolle. „Als Außenstehe­nder kann man sich das wie einen Karneval der Kulturen vorstellen“, beschreibt es Sommer treffend.

Noch bis Sonntag werden die jungen Menschen ihre Ergebnisse auf dem Uni-Campus zusammentr­agen und auch nach der ISWI 2017 versuchen, die Welt im Rahmen ihrer Möglichkei­ten ein kleines bisschen besser zu machen.

Die modernen Medien bieten die Chance, das Bewusstsei­n für globale Zusammenhä­nge herzustell­en und den Sinn für Gerechtigk­eit zu erweitern, damit eine gerechtere Welt in Zukunft keine ferne Utopie bleibt.

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Die TU Ilmenau hat derzeit im Rahmen der Internatio­nale Studierend­enwoche über  Studenten aus  Ländern zu Gast. Foto: Max Richter

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