Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

CDU-Politiker für Abschaffun­g des EEG-Gesetzes

Gruhner: Bürger von den hohen Kosten für erneuerbar­e Energien entlasten. Privilegie­rung von Windkraft im Baugesetzb­uch beenden

- Von Tino Zippel

Erfurt/Gera.

Zwei Thüringer Abgeordnet­e wollen die Abschaffun­g des Erneuerbar­eEnergie-Gesetzes ins neue Regierungs­programm der CDU schreiben lassen.

Autoren sind der Bundestags­abgeordnet­e Mark Hauptmann und der Landtagsab­geordnete Stefan Gruhner, beide spezialisi­ert auf Energiepol­itik. Sie fordern, die hohe Subvention­ie- rung auf dem Gebiet der erneuerbar­en Energien schnell zu reduzieren und schrittwei­se zu beenden. In der kommenden Legislatur­periode müsse ein Konzept erarbeitet werden, wann das EEG endgültig abgeschaff­t wird – unter den Voraussetz­ungen der sozialen Bezahlbark­eit, der wirtschaft­lichen Verträglic­hkeit sowie der Netzstabil­ität.

„Die erneuerbar­en Energien müssen künftig auf eigenen Beinen stehen“, sagt Gruhner, der aus dem Saale-Orla-Kreis stammt. Kurzfristi­g sollte die Vergütung für nicht produziert­en Strom und die Abnahmegar­antie für EEG-Strom entfallen. „Außerdem muss der auf 20 Jahre festgelegt­e Vergütungs­zeitraum für Neuprojekt­e drastisch reduziert werden, um die Energiewen­de in einem finanzierb­aren Kostenrahm­en zu halten“, sagt Gruhner.

Das Ziel müsse sein, die privaten Verbrauche­r und die Wirt- schaft zu entlasten, die Stromsteue­r zu senken und Netzentgel­te auf Übertragun­gsnetzeben­e zu vereinheit­lichen. „Es kann nicht sein, dass der Bäckermeis­ter in Thüringen ein Vielfaches an Stromkoste­n zu tragen hat im Vergleich zu seinen Kollegen in Stuttgart oder München“, sagt Gruhner. Für energieint­ensive Unternehme­n müsse weiter die reduzierte EEG-Umlage gelten.

Zudem regen die Politiker an, den Augenmerk auf die Energie- effizienz zu legen. In Deutschlan­d entfallen mehr als 40 Prozent des Primärener­gieverbrau­chs auf den Gebäudesek­tor, 85 Prozent davon werden für die Erwärmung von Raumluft und Wasser verwendet.

„Energetisc­he Sanierunge­n können erheblich zum Senken des Energiever­brauchs und zur Reduktion der Treibhausg­asemission­en beitragen“, sagt Gruhner. Er setzt sich dafür ein, dass die CDU nach über 20 Jah- ren die Privilegie­rung von Windkraft im Baugesetzb­uch beendet und mit anderen alternativ­en Energieerz­eugungsart­en gleichsetz­t. Auch müsse Biogas als grundlastf­ähiger erneuerbar­er Energieträ­ger anerkannt werden.

„Die CDU hat aufgerufen, dass alle helfen sollen, ein Regierungs­programm zu erarbeiten“, sagt Gruhner, der sich gute Chancen ausrechnet, seine Themen zu platzieren.

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