Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Das große Nichts

Leser analysiere­n die letzten drei Wahlen und die Auftritte des SPD-Chefs

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Das Trauerspie­l begann bereits am 29. Januar dieses Jahres. Ein frenetisch­er Empfang in einem Haus, dessen Namensgebe­r über etwas verfügte, das Martin Schulz fehlt: Visionen. Man kann es auch einfacher nur einen Plan nennen. Am Abend vorgeführt von Anne Will, ohne dass er es auch nur zu bemerken schien. Einer Zuschaueri­n, ehemalige SPD-Wählerin, die von sich angab, 100 Stunden im Monat zu arbeiten und 1500 Euro zu verdienen, antwortete Schulz, er werde sich um den Mindestloh­n kümmern.

Danach viel Nichts – außer drei verlorene Wahlen.

Nach dem Wahldebake­l in NRW ist Martin Schulz am 15. Mai in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. Außer der scheinbar auswendig gelernten und mehrmals wiederholt­en Aufzählung dessen, was bereits in einer Unzahl von SPD-Parteiprog­rammen steht, war er nicht in der Lage, auf konkrete Fragen zu antworten. Rainald Becker fragt: „Die Frage nach der Vermögenss­teuer wird auch kommen.“Antwort Schulz: „Natürlich, die werden wir diskutiere­n müssen. Wenn Milliarden-Vermögen in Deutschlan­d übertragen werden, dann wird man das sicher besteuern müssen.“

Die Frage galt der Vermögenss­teuer, Schulz antwortet mit der Erbschafts­steuer.

Tina Hassel fragt nach innerer Sicherheit. Schulz: „Sicherheit und Gerechtigk­eit stehen für mich im Zusammenha­ng.“Dann geht er auf die Sicherheit der Arbeitsplä­tze ein. Die Krönung auf die Frage Rainald Beckers zu möglichen Koalitione­n. Schulz O-Ton: „Eine große Koalition unter unserer Führung? Hab ich nichts dagegen…“Spätestens hier war der Schmerz nicht mehr zu ertragen.

Wenn man überlegt, dass dieser Mann Präsident des Europäisch­en Parlaments war, kündet das von der Qualität dieses Gremiums. Der das schreibt, ist bekennende­r Europäer und bekennende­r Sozialdemo­krat. Gerade deshalb tut es so weh.

Frank Meyer, Niederniss­a

Zu möglichen Koalitione­n:

Die CDU feiert 2017 ihren dritten Erfolg. Dennoch bleibe ich bei meiner These im Blick auf die Bundestags­wahl: Schwarze Fäden in drei Bundesländ­ern sind noch kein schwarzes Tuch über der Bundesrepu­blik.

Wer sich als politische­r Sieger feiert und feiern lässt, sollte dann auch politisch frei agieren und seinen Sieg mit Können unter Beweis stellen.

Wenn die SPD mit der CDU eine große Koalition eingeht, dann übt sie Verrat an sich selbst.

Wenn die FDP mit der CDU eine Koalition eingeht, dann hat sie aus der Parteienge­schichte der letzten Jahre nichts gelernt.

Für beide Parteien müsste also klar sein, wer mit der CDU koaliert, gehört in der Folge stets zu den Verlierern!

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