Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Theater in der Festhalle
Ilmenau.
Das AOK-Kindertheater „Henriettas Reise ins Weltall“gastiert am 14. Juni in der Ilmenauer Festhalle. Die beiden Vorstellungen finden um 8.30 und 10.30 Uhr statt. Der Eintritt zum Kindertheater ist kostenfrei. Die Grundschülerin Henrietta ist die Heldin des rund 40minütigen Kindertheaterstücks. Durch sie erleben Kinder und Pädagogen live, was ein gesundes Kinder- und Familienleben positiv beeinflusst: gemeinsame Rituale und Regeln, die das Leben in der Schule und zu Hause erleichtern. Anmelden können sich die Grundschulen wochentags zwischen 8.30 Uhr und 14 Uhr unter Tel. (0221) 27 22 213. Ohnehin ist die Erfurter Bahn für das Rennsteigshuttle schon kräftig in Vorleistung gegangen: Mit Überschüssen aus anderen Geschäftsfeldern wurden Verluste aus dem Betrieb auf der Strecke zwischen Ilmenau und Bahnhof Rennsteig in Höhe von 200 000 Euro ausgeglichen. Zudem bezahlte das Unternehmen die Zulassung ihrer Fahrzeuge für die steilste Normspur-Bahnlinie in Deutschland aus eigener Tasche. „Wir haben das im Glauben daran getan, dass sich der Rennsteig als Highlight in Thüringen weiter entwickeln kann“, sagte Michael Hecht.
2,4 Millionen Euro hat nun das Land für die Sanierung der Strecke in Aussicht gestellt. Von dem Geld soll der Oberbau erneuert und muss die Bahnlinie mit moderner Sicherheitstechnik ausgestattet werden. Allein das kostet rund 290 000 Euro.
In der Vergangenheit hatte die Rennsteigbahn GmbH & Co die Trasse aus eigener Kraft am Leben erhalten. Das Unternehmen, das von 15 Gesellschaftern getragen wird, verdient sein Geld hauptsächlich mit Gütertransporten bundesweit. „Alle Überschüsse gehen in dieses Projekt“, beschrieb Lüder Kaltwasser, einer der beiden Geschäftsführer.
Bei der Bahnlinie handle es sich um „eine interessante, aber sehr anspruchsvolle Strecke“, schätzte er ein. Mit Steigungen von teils über 60 Promille ist der Gleisstrang einer der wenigen, der Höhenunterschiede von dieser Dimension ohne Zahnradantrieb überwindet. Laut Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) sind für Nebenstrecken Steigungen von maximal 40 Promille vorgesehen.
Um nun die angekündigten Gelder tatsächlich auch in diesem Jahr verbauen zu können, ist nach Einschätzung von Landrätin Petra Enders (Die Linke) Eile nötig. „Wir haben ein wahnsinnig enges Zeitfenster“, appellierte sie an die Mitglieder vom Landesausschuss.
Bereits Mitte Juni kommt der Kreistag des Ilm-Kreises zu einer Sitzung zusammen, um einen Nachtragshaushalt zu beschließen. Darin müssten die vom Land in Aussicht gestellten 2,4 Millionen Euro enthalten sein – um sie schließlich an die Rennsteigbahn durchreichen zu können. Im selben Monat müsste auch die Ausschreibung für die Sanierung starten, um wiederum im Juli die Maßnahme vergeben zu können. Denn tatsächlich gebaut werden kann in den Höhenlagen des Thüringer Wal- des nur bis zum Oktober. Lüder Kaltwasser kündigte deswegen an, die Erneuerungen im Spätsommer zuerst am Bahnhof Rennsteig beginnen zu lassen, um sich mit der kühler werdenden Jahreszeit nach unten in Richtung Ilmenau zu bewegen. Aus Sicht von Hildburghausens Landrat Thomas Müller (CDU) drängt die Zeit im Fall der weiteren Strecke zwischen Themar und Bahnhof Rennsteig zwar nicht ganz so sehr. Doch auch der Nachbarkreis braucht eine Entscheidung, ob der zweite und mit 30 Kilometern deutlich längere Teil im nächsten Jahr ebenfalls saniert werden soll. Denn in diesem Fall müsste das Geld für die Sanierung im Haushalt des Jahres 2018 eingestellt werden.
Kommt der Abschnitt zwischen Suhl und Schleusingen noch in die Kur, würde die Erneuerung der gesamten Strecke dann knapp acht Millionen Euro kosten. Georg Maier (SPD), Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, hat die Ausdehnung der Strecke über Ilmenau und den Bahnhof Rennsteig hinaus zum erklärten Ziel gemacht. Für ihn gehört in diesem Zusammenhang auch das Rennsteigticket „über die ganze Region ausgerollt“, sagte er.
Maier sprach sich zudem für ein touristisches Gesamtkonzept für alle Orte aus, die an der Bahnlinie liegen.
Auch Hildburghausen braucht Klarheit