Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Die Bürgerbefragung in Gehlberg beginnt
Stimmen für Suhl oder Geraberg können ab Montag im Gemeindeamt abgegeben werden
Gehlberg.
Die Gehlberger haben ab Montag und einschließlich des Brückentages am kommenden Freitag die Wahl – in Sachen Gebietsreform zwischen Suhl und dem Geratal. Im Gemeindeamt steht an diesen Tagen eine versiegelte Wahlurne, in die man dann die vorbereiteten Stimmzettel stecken kann.
Montag bis Mittwoch können die Bürger von 9 bis 12 und 17 bis 19 Uhr und am Freitag von 14 bis 16 Uhr dort ihre Stimme abgeben und an der von vielen Einwohnern im Vorfeld geforderten Bürgerbefragung teilnehmen. Die Auszählung der abgegeben Stimmen erfolgt am 28. Mai um 10 Uhr wiederum im Gemeindesaal und das natürlich ebenfalls öffentlich.
„Ich denke, damit haben wir jedem Gehlberger die Möglichkeit gegeben, sich aktiv am Werdegang und an der Zukunft unseres Ortes einzubringen. Ich kann nur jeden Einwohner bitten, von seinem Wahlrecht auch Gebrauch zu machen“, so Bürgermeister Rainer Gier (pl) am Freitag gegenüber unserer Zeitung.
Das Ergebnis soll dann „eine reelle Grundlage für die Entscheidung im Gemeinderat sein“. Zuvor bekommen die Einwohner des Ortes noch einmal zwei Flyer in ihre Briefkästen – einen, auf denen Suhl für sich wirbt, und einen mit Argumenten für ein Zusammengehen mit dem neuen Gebilde im Geratal. Auf der letzten Bürgerversammlung vor der Befragung warb am Donnerstag im voll besetzten Saal des Hotels „Schneekopf“Suhls Oberbürgermeister Jens Triebel (pl) für eine Entscheidung pro Suhl, nachdem letzte Woche die beiden VG-Chefs vom Geratal und Oberen Geratal das für die vielleicht entstehende Großgemeinde getan hatten (wir berichteten).
Geißler sieht für seinen Ort vor allem die Gefahr, dass man in Gehlberg in einem künftigen Großkreis Gotha-Ilm „zwischen Inselsberg und Schneekopf aufgerieben werde und in Gehlberg hinten runterfalle“.
Dazu passen die Versprechen Triebels, den „Schneekopf touristisch zu stärken, den Wintersport mit einer beschneiten Langlaufpiste in Gehlberg weiter zu entwickeln“und die kleinen Orte in einem künftigen Großgebilde zu stärken. Die Feuerwehr würde modernisiert, und der Kindergarten bleibt bestehe. Die vom Land versprochen Fusionsprämie von einer Millionen Euro würde vollständig in die neuen Ortsteile flie- ßen, „Kinder gehen wie immer zur Schule, die Schulwegkosten bezahlt die Stadt“, so Triebel am Donnerstagabend.
Für Geißler alles Argumente für ein Zusammengehen mit Suhl. Er stellte aber noch einmal klar, dass der Gemeinderat nach der Bürgerbefragung und auf ihrer Grundlage eine Entscheidung treffen werde, in der „persönliche Auffassungen keine Rolle spielen dürfen und werden“. Klar ist aber auch, dass die Zeit drängt, denn die vom Land vorgegebene Freiwilligkeitsphase endet im Oktober. Bis dahin ist viel zu regeln, egal für welchen der beiden möglichen Partner sich die Gehlberger auch entscheiden.
Halbseitige Sperrung bis zum 24. Mai wegen der Vorbereitungen für den Straßenbau und ab 29. Mai und bis zum 28. November dann Vollsperrung wegen Straßenbau.
Fusionsprämie soll im Ort bleiben