Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Der Versuch, kein Versuch mehr zu sein

Neue Ausstellun­g von Damokles im Palais

- Von Kathleen Kröger

Sein abstraktes Schaffen in Acryl will der Erfurter Künstler Damokles mit der Ausstellun­g „Versuch Nr. 1, kein Versuch mehr zu sein“ab heute im Theater im Palais inszeniere­n.

Zu sehen sein werden Werke in Acryl, aber auch Aquarelle und Linoldruck­e. Zudem werden Malutensil­ien und Werkzeuge des Kunstschaf­fenden ausgestell­t.

„Die Grenzen zwischen dem Unfertigen und dem Ergebnis werden bewusst verwischt. Damit wird dem Prozess der künstleris­chen Arbeit eine Bühne geboten“so Damokles, der sich seit dem Ende seiner Ausstellun­g „Birth &Rebirth“im Retronom sehr auf das Palais freut.

„Wann immer wir nämlich eine Ausstellun­g besuchen, offenbart sich uns eine Kulisse des Fertigen und des Ausgewählt­en. Das Werk ist aber nur das Ziel eines mehr oder weniger langen Weges von einer ersten Intention bis hin zu dem, was uns nach einigen Höhen und Tiefen präsentier­t wird.“

Damokles‘ „Versuch Nr. 1“soll den Betrachter dazu auffordern, selbst zwischen gelungen und misslungen zu entscheide­n.

Um 22.30 Uhr, nach der Abendvorfü­hrung des Theater im Palais, beginnt die Vernissage mit Sektempfan­g.

Erfurt.

Mein Geburtsort ist Berlin, dann zog meine Mutter mit mir nach Moskau, wo ich meine Kindheit verlebte. Dort wurde ich sozialisie­rt und geprägt. Ich liebe Russland. Ich habe meine Oma in Moskau und Verwandte im wunderschö­nen Sankt Petersburg. Es klingt kitschig, aber wenn ich russische Birkenwäld­er sehe, geht mir das Herz auf. Russland bedeutet Heimat, Berlin ist Zuhause.

Sie haben beide Staatsbürg­erschaften?

Ja, so kann ich auch kurzfristi­g reisen.

Deutschlan­d – Russland, eine schwierige Beziehung?

Das wäre ein abendfülle­ndes Thema. Ich wünsche mir weniger Vorurteile und dass die Länder und die Menschen mehr aufeinande­r zugehen. Ich weiß, mit der Realität hat das wenig zu tun, aber ich habe schon als Kind im Herzen wenig mit Grenzen anzufangen gewusst. Jeder Mensch sollte doch einfach dort leben können, wo es ihm gefällt.

In welcher Sprache träumen Sie? Sie sprechen ja neben ihren beiden Mutterspra­chen weitere Sprachen fließend.

Ich denke und träume auf Russisch, Deutsch, Englisch. Ich liebe Sprachen und würde gern weitere lernen. In meinen kühnsten Träumen lasse ich mich von Land zu Land treiben, mal Monate, mal Jahre verweilend – das muss so inspiriere­nd sein. Das löst in meiner Fantasie ein großartige­s Freiheitsg­efühl aus.

Durch Ihre Serienroll­e sind Sie aber derzeit fest gebunden – an Erfurt. Wie sehen Sie die Rolle von Dr. Koshka?

Als Geschenk, denn die Rolle hat großes Potenzial. Sie ist ein klassische­r Fall von „harte Schale, weicher Kern“. Koshka ist klug, schnell, begabt und hat einen coolen Humor. Es erfordert einiges, bis sie sich jemandem öffnet. Umso verwirrend­er wird es für sie, als sie eine besondere Nähe entdeckt zu jeman- dem, den sie eigentlich noch kaum kennt.

Mögen Sie Ihr Team?

Wir sind ein bunter Haufen, völ- Ich gehe mit dem Hund viel spazieren. Ich kenne einige Parks, sehr viele Wiesen, ich liebe den Petersberg. Das Allerbeste an Erfurt sind die vielen kleinen Gassen, die mittelalte­rlichen Häuser. Geht man durch die Altstadt, gibt das richtig Energie, man kann sich aufladen. Voriges Jahr kamen meine Mama und die Oma zu Besuch und wir waren bei den Domstufenf­estspie- Spannung, Ästhetik, Geschichte­n aus dem Leben. Ich spiele die Freundin von Hauptkommi­ssar Zorn, die beiden führen eine schwierige Beziehung. Ich finde, dieser Krimi ist etwas ganz Besonderes geworden.

„In aller Freundscha­ft –

Die jungen Ärzte“läuft donnerstag­s . Uhr in der ARD. Der Krimi „Zorn – Kalter Rauch“ist am . Juni um . Uhr (ARD) zu sehen.

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Damokles beim Hängen seiner Arbeiten. Foto: Kathleen Kröger

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