Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Endspiel um den Klassenerh­alt

Im direkten Duell kämpfen Hamburg und Wolfsburg um die Erstligazu­gehörigkei­t. Im Fokus der Partie stehen die Trainer

- Von Leonard Hartmann

Hamburg/Wolfsburg.

Die Mission eint Andries Jonker und Markus Gisdol. Beide Trainer übernahmen ihre taumelnden Klubs mitten in dieser Saison, um sie vor dem erstmalige­n Abstieg aus der Fußball-Bundesliga zu bewahren. Am Samstag steht der Relegation­skrimi in Hamburg (15.30 Uhr/Sky) an zwischen Jonkers VfL Wolfsburg und Gisdols Hamburger SV. Die große Frage: Welcher Trainer wird zur Leit- und welcher zur Leidfigur? Oder feiern um 17.25 Uhr sogar beide?

Seit Ende Februar läuft Jonkers Rettungsmi­ssion in Wolfsburg. Nach elfeinhalb Wochen in Wolfsburg, wo er schon zwei Jahre als Co-Trainer unter Felix Magath und Dieter Hecking gearbeitet hatte, ist die Selbstvers­tändlichke­it in der Sprache jedoch zurückgeke­hrt. folgt ihm nicht nur die wankelmüti­ge Mannschaft, die er bei wichtigen Entscheidu­ngen einbezieht. Ihm sind mit seiner offenen Art die Herzen der Fans zugeflogen. Sie verzeihen so leichter, dass die Punkte nach dem starken Start mit sieben Zählern aus drei Spielen zuletzt häufiger fehlten.

Und Gisdol? Der HSV-Trainer tänzelt vor den Mikrofonen nicht immer so schwerelos herum wie sein Gegenüber vom Samstag. Er wirkt hier und da verbissen, teilweise schroff .

Im September übernahm er den HSV des glücklosen, aber beliebten Bruno Labbadia. Gisdol nahm sich die Zeit, um zu beobachten und um dann die losen Stellen des Hamburger Gebildes zu entfernen und durch stabilere zu ersetzen. Fast hätte er damit zu lange gewartet. Denn bis zum 12. Spieltag hatte der HSV noch immer kein Ligaspiel gewonnen. Danach ging Gisdols Idee häufiger auf, und seine Hamburger holten vom 13. bis zum 33. Spieltag vier Punkte mehr als der VfL. Nun können sie doch noch schaffen, was ihnen im Dezember niemand mehr zugetraut hatte: den Klassenerh­alt aus eigener Kraft.

Zwei Trainer, zwei Typen, eine Mission. Offen und weltmännis­ch gegen verschloss­en und grüblerisc­h. Jonkers VfL genügt ein Remis, Hamburg muss gewinnen. Bei einem knappen HSV-Sieg könnte auch der FC Augsburg der Verlierer sein, sofern er bei der TSG Hoffenheim mit zwei Toren höher verliert als der VfL in Hamburg. Dann müsste der FCA am 25. und 29. Mai gegen den Zweitliga-Dritten zur Relegation antreten.

Jonker hat Mannschaft und Fans hinter sich

 ??  ?? Offene Geste, offener Typ: Wolfsburg-Trainer Andries Jonker. Foto: Getty Eher grüblerisc­h und verschloss­en: Hamburg-Trainer Markus Gisdol. Foto: dpa
Offene Geste, offener Typ: Wolfsburg-Trainer Andries Jonker. Foto: Getty Eher grüblerisc­h und verschloss­en: Hamburg-Trainer Markus Gisdol. Foto: dpa
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