Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Unterwegs zum Klassentreffen
Drei Generationen und ihre Sicht auf den Renault Mégane Grandtour – ein etwas anderer Fahrbericht
Oma Lisbeth ist genervt. Die rüstige Rentnerin hat Klassentreffen. „Da sind doch nur alte Leute, die immer wieder die alten Geschichten erzählen“, mault sie und regnen tut es auch.
Ihr Enkel Paul bietet an, sie zum Treffpunkt zu fahren. Nicht ohne Hintergedanken, denn allzu gern klemmt er sich hinters Lenkrad – ein eigenes Auto hat er noch nicht. Doch sein Papa würde ihm das Auto überlassen. Die Oma überlegt kurz und stimmt zu. Vor dem Haus wartet der Renault Mégane Grandtour.
„Kannst du auch umgehen mit dem Auto“, fragt sie. Der Wagen sei neu und hat sicher eine Stange Geld gekostet. Papa ist stolz auf den schnittigen Kombi, hat sich einiges an Ausstattung geleistet. „Das Auto fährt sich fast wie von allein, es hält die Geschwindigkeit, warnt, wenn ich zu dicht auffahre, und es bremst, im Falle eines Falles“, sagt er und erntet einen spöttischen Blick. Der Enkel drückt auf den Starterknopf, und es werde Licht – Instrumente und Skalen leuchten in dezentem Grün.
Nette Begrüßung. Der aufrecht stehende Touchscreen fällt ins Auge. Anders als bei anderen wird beim Mégane nicht zwischen unterschiedlichen Fahrmodi gewählt, man taucht in verschiedene Sinneswelten ein – von Eco bis Sport. Doch auch das Multisense-System nimmt Einfluss auf Lenkradcharakteristik, Gangwechsel und Gasannahme. Als Paul in den Comfort-Modus wechselt, schimmert der Innenraum in warmen Farben und wie von selbst setzt eine sanfte Massage ein. Auch die Oma hat es sich bequem gemacht, der Enkel hat vorsorglich die Sitzheizung aktiviert. Paul lässt es gemächlich angehen, auch allzu rasante Kurvenfahrt vermeidet der junge Mann. Die Oma scheint ein wenig zu dösen und so merkt sie vielleicht nicht, dass der Enkel die Chance nutzt und nicht die kürzeste Strecke nimmt. Der Weg ist das Ziel.
„Bauen keine schlechten Autos die Franzosen“, gibt die Oma zu seiner Überraschung zu verstehen. „Ja, Renault hat sich gemacht, die Autos machen was her, sind auffallend anders“, sagt er. „Was schluckt denn so ein Wagen?“, will die Oma wissen. „Also, wenn man vernünftig fährt, so wie ich“, sagt er und macht eine Kunstpause, „dann unter sechs Liter“.
Das sei ein guter Wert, schiebt er nach, der Turbobenziner ist kräftig, zieht durch und ist sparsam, genau das Richtige.
Oma ist zufrieden, und so erspart er sich nähere Auslassungen über die Fahrdynamik- und Sicherheitsprogramme. Die Fahrt neigt sich dem Ende. Leider. Es hat sogar aufgehört zu regnen. Paul erkundigt sich artig, ob er die Oma später wieder abholen soll. Sie nickt, lange hält sie es sowieso nicht aus.
Den Schirm und die Tasche mit der Regenjacke könne sie ja im Auto lassen. Paul öffnet die Heckklappe. „Hat schön Platz“, lobt sie und der Junge zeigt ihr Haken für die Einkaufstaschen, diverse Verzurrösen und -bänder, lässt sie den doppelten Ladeboden sehen. Zurück zu Hause fragt der Papa, wie es war. „Wie soll es gewesen sein“, ent- gegnet der Sohn. Er habe Oma zum Klassentreffen gefahren, ihr das Auto erklärt, „wir leben ja schließlich im Land der Denker und Lenker. Ich glaube, es hat ihr gefallen.“