Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Die Gelenkwelle ist für Stadtilm mehr als nur eine Firma
Über 2000 Besucher kommen zum 70-jährigen Firmenjubiläum. Nachfolge in der Chefetage ist langfristig geregelt
Stadtilm.
Das Gelenkwellenwerk ist für Stadtilm mehr als nur irgend eine ortsansässige Firma. Teilweise verbrachten ganze Generationen dort ihr Arbeitsleben – von den Großvätern über die Väter bis hin zu den Söhnen und Enkeln. Die Älteren bauten den Betrieb nach dem Weltkrieg aus den Überresten dessen auf, was die Alliierten damals übrig gelassen hatten.
Nun feierte man in der Gelenkwelle das 70. Jubiläum – alle fünf Jahre gibt es ein solch größeres Fest – und wieder kamen weit über 2000 Interessierte – große und kleine, junge und alte, Frauen und Männer. „Das zeigt den Stellenwert, den wir hier in Stadtilm haben. Die Leute stimmen ja bekanntlich mit ihren Füßen ab. Es war wieder wie bei einem großen Familientreffen“, freute sich Firmenchef Martin Röder über den regen Zuspruch.
Und sagt: „Die Gelenkwelle ist nicht nur eine Firma, sie hatte und hat auch einen großen Stellenwert zum Beispiel im kulturellen und sportlichen Bereich oder bei der Kinderbetreuung.“
Die Produktion von Gelenkwellen in Stadtilm hat eine lange Tradition. 1942 wurde ein Teil der Gelenkwellenproduktion der „Rheinmetall Borsig AG“aus Sömmerda nach Stadtilm verlagert, nach dem zweiten Weltkrieg nahm eine kleine Gruppe von Werksmitarbeitern den Betrieb wieder auf. Die verbliebenen Maschinen und das Restmaterial werden zur Reparatur von landwirtschaftlichen Geräten genutzt. Ende 1945 wurde dann mit der Fertigung von Kegelrollenlagern angefangen. In geringem Umfang wurden auch schon wieder Gelenkwellen produziert und Härtungen vorgenommen.
Nach der Wende stand alles auf der Kippe