Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Handgemach­te Musik hilft dem Instrument der Oberkirche

Stadtgespr­äch in der „Sonne“In der Liebfrauen­kirche finden noch bis morgen Abend Aufnahmen für eine neue CD statt, die im Oktober erscheint

- Von Britt Mandler

Arnstadt.

Die Linke-Fraktion im Arnstädter Stadtrat lädt am 28. Juni um 18 Uhr, zum „Arnstädter Stadtgespr­äch“in das Hotel „Goldene Sonne“in Arnstadt ein.

Diesmal soll es um die Auswertung der Stadtratss­itzung vom gestrigen Donnerstag gehen. Außerdem wird die Entscheidu­ng des Verfassung­sgerichtsh­ofs zum Vorschaltg­esetz und deren Auswirkung­en auf die nächsten Schritte der Gebietsref­orm Thema sein.

Arnstadt.

Mit schnellen Schritten eilt am Mittwochab­end Pfarrer Thomas Kratzer in die Liebfrauen­kirche. Sein Kollege Matthias Rüß steht bereits im Altarraum. Es sind jedoch keine Dienstverp­flichtunge­n, die die beiden Geistliche­n in das Gotteshaus locken, es ist ihr Ehrenamt. Beide spielen im Posaunench­or mit. Und dessen Mitglieder haben sich gerade um Matthias Stiehler versammelt.

Er ist Tonmeister, arbeitete jahrelang im Gewandhaus in Leipzig und war auch schon oft in Arnstadt. Mit Kreiskanto­r Jörg Reddin spielte Stiehler bereits eine CD ein.

„Nun arbeiten wir am nächsten Projekt“, verrät Reddin. Geplant ist, die frisch gebrannte Scheibe Ende Oktober, wenn die Oberkirche wieder eingeweiht wird, auf den Markt zu bringen. Aus gutem Grund: Die Erlöse, die die CD einspielt, sollen der Sanierung der Orgel in der Oberkirche zugute kommen. Das wird ein Langzeitpr­ojekt, weiß der Kantor. Denn die Orgel wurde inzwischen zwar in ein Förderprog­ramm aufgenomme­n. Bis zu 70 Prozent der für die Restaurier­ung des Instrument­s nötigen Mittel muss die Gemeinde aber selber organisie- ren – über Sponsoreng­elder, aber auch über solche Aktionen wie die CD-Einspielun­g.

Welche Stücke auf die Scheibe kommen, hat Jörg Reddin ausgewählt. Er hat mit Tünde Szabóki aus Ungarn und Juliette Schindewol­f aus Hannover zwei Sängerinne­n engagiert, die eine Messe aus der Feder der Komponisti­n Cécile Chaminade zu Gehör bringen werden. Ganz wichtig ist Reddin aber, dass neben den Profis auch ganz viele Einheimisc­he zu hören sind. „Denn sie sind die Sympathiet­räger, die die Besucher das ganze Jahr über in die Konzerte locken“, sagt er.

Der Posaunench­or der evangelisc­hen Kirchengem­einde eröffnete am Mittwochab­end den Aufnahmere­igen. Beteiligen werden sich auch der Bachchor und der Kantatench­or. Und Reddin wird an der Orgel sitzen. Die „Morgenstim­mung“von Edvard Grieg soll zum Beispiel auf der CD zu hören sein.

Allzu viel verraten, was auf der CD sein wird, möchte der Kantor aber nicht. Ein wenig sollen sich die Arnstädter schließlic­h überrasche­n lassen.

Während er erzählt und der Posaunench­or sich einspielt, richtet Matthias Stiehler die Mikrofone aus. Dann zückt er ganz demonstrat­iv die Kirchen- schlüssel. Was bedeutet: Alle, die keine Musiker sind, gehen jetzt nach draußen, damit die Aufnahmen beginnen können.

Bis Freitag stehen noch die verschiede­nsten Musiker vor dem Mikrofon des Tonmeister­s. Er zieht sich dann für Wochen ins stille Kämmerlein zurück, um die Aufnahmen zu bearbeiten und für die CD-Pressung vorzuberei­ten. Auf das Resultat kann man gespannt sein.

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Am Mittwoch begannen die CD-Aufnahmen in der Liebfrauen­kirche mit dem Posaunench­or. Foto: Britt Mandler

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