Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
22 Jahre sind in 22 Bilderrahmen zu erkennen
Gudrun Köhler hat zum Abschied vom Intendanten des Arnstädter Theaters, Michael Schneider, eine Ausstellung gestaltet
Arnstadt.
Die Ausstellung sollte eigentlich eine Überraschung werden. Eine ganze Weile konnte der Theaterverein das Projekt vor Michael Schneider auch geheim halten, doch dann bedurfte es doch einiger Nachfragen beim Intendanten des Arnstädter Theaters, der am Sonntag offiziell verabschiedet wird. „Das Haus ist ja nicht so wahnsinnig groß“, so Schneider lächelnd.
Er wusste seit einige Zeit, dass da was im Busche ist – und freut sich trotzdem. Gestern wurde die Schau mit einem Pressetermin eröffnet. Mit dabei neben Gudrun Köhler und ihrem Mann Reinhard, Vorsitzender des Theatervereins, auch der alte und der neue Intendant.
Schneiders Nachfolger Oliver Meier (48) bereitet bereits seit Wochen die neue Spielzeit vor.
Bevor es in die Sommerpause geht, wird Michael Schneider mit einer Gala gewürdigt (unsere Zeitung berichtete). 22 Jahre lang hat er dieses Haus geprägt. Deshalb trägt die Gala den Titel „22 Jahre in 2 Stunden“.
Daran knüpft die von Gudrun Köhler gestaltete Ausstellung „22 Jahre in 22 Bildern“an. Wobei es, genau gesagt, 22 Bilderrahmen sind, in denen neben den Spielplänen auch auf erfolgreiche Eigenproduktionen, auf die Reihe Kino im Theater, auf Schauspiel- und Musiktheater zurückgeblickt wird. Der erste Rahmen erinnert mit Zeitungsausschnitte an die Wiedereröffnung im September 1995 mit der Schlüsselübergabe an den damaligen Theatervereinschef Gottfried Preller.
Seitdem konnten die Besucher 2182 Vorstellungen – wie 320 Schauspiele und Komödien, 254 Musicals und Shows, 341 Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen, 254 Konzert, 314 Filmvorführungen, Diavorträge und anderes mehr – sehen. Etliche bekannte Leute waren hier, Schauspier ebenso wie Bands.
Schneider etablierte die Kinder- und Jugendtheatertage und die Sommernachtsphantasien. Für Vielfalt auf dem Spielplan sorgten auch seine 18 Eigenproduktionen. Aus dem geplanten reinen Bespieltheater ist also deutlich mehr geworden Dank des großen Engagements des nun scheidenden Intendanten.