Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Mit dem IOV nach Suhl
Die Busverbindungen in der Rennsteigregion sollen attraktiver werden
Ilm-Kreis.
Wenn nach dem 6.August das neue Schuljahr beginnt, dann wird es auch in den Fahrplänen der beiden Busunternehmen im Ilm-Kreis wieder Veränderungen geben. Die IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau will dann künftig auch Fahrgäste an den Haltestellen Nexö-Straße, Döllberg/Klinikum und Windeweg mitnehmen. „Bisher durften dort nur Fahrgäste aussteigen, aber wir hatten ein Zusteigeverbot“, erklärte IOV-Geschäftsführer Matthias Höring am Donnerstagvormittag im ÖPNV-Ausschuss des Kreistages.
Das „stillschweigende Abkommen“mit der Suhler SNG bestehe „schon seit DDR-Zeiten“. Zuletzt gab es deshalb aber Beschwerden, schaltete sich sogar der Suhler Fahrgastbeirat ein. Da der Versuch, sich mit der SNG zu einigen, nicht so recht gelang, will Höring „das Ganze nun einfach beim Landesverwaltungsamt einreichen“. Dieses muss die Fahrpläne genehmigen. Matthias Höring hofft auf Zustimmung, „denn wir sind die Einzigen, für die so ein Zusteigeverbot gilt“. Sowohl WerraBus aus Hildburghausen wie auch MBB aus Meiningen würden Fahrgäste an allen Suhler Haltestellen mitnehmen dürfen. Zudem beträfen die Beschwerden vor allem das Wochenende, „wenn Suhl gar nicht auf dieser Linie fährt“. Man nähme also gar nichts weg.
Generell möchte die IOV mit der Fahrplanänderung zum 6. August ihr Angebot in der Rennsteigregion attraktiver gestalten. Man reagiere damit auch auf die Studie zum Ilmenauer Stadtverkehr, die ebenfalls das Umland untersuchte und zum Schluss kam: „Es ist schon ganz gut, aber man kann es noch besser machen.“So würde künftig durch veränderte Abfahrtszeiten vermieden, dass man parallel mit dem Suhler Bus verkehre. Wünschenswert, so Höring, wäre ein Stundentakt. Dieser habe sich aber nicht durchgehend realisieren lassen, weil man auf Schulanfangszeiten und Bahnanbindungen Rücksicht nehmen müsse.
Alle 45 bis 75 Minuten soll es aber von Montag bis Freitag eine Verbindung von Ilmenau Richtung Schmiedefeld beziehungsweise Frauenwald und zurück geben, am Wochenende ist ein Zwei-Stunden-Takt geplant. „Davon werden nicht nur die Einheimischen profitieren, sondern auch die Touristen“, zeigte sich Matthias Höring überzeugt. Ohnehin sei die Linie 300 die meistfrequentierte der IOV. Damit werde sie für die Nutzung mit dem Rennsteigticket noch attraktiver, auch wenn Fahrgäste mitunter umsteigen müssten, um ans Ziel zu gelangen. Die Busse, so wurde versichert, würden da selbstverständlich auf den Anschluss warten, die Fahrer stünden im Funkkontakt.
„Es ist ein Experiment. Wir erhoffen uns davon, dass die ohnehin schon leicht steigenden Fahrgastzahlen weiter wachsen“, so Matthias Höring. Dabei spart die IOV durch das optimierte Angebot sogar noch knapp 6800 Fahrkilometer pro Jahr ein. Bis Dezember soll auf Antrag von Heike Bluhm (FWG) geprüft werden, ob die werktägliche Anbindung von Neustadt verbessert werden kann. Neustadt, so Bluhm, zahle das meiste Geld aus der Rennsteigticket-Umlage, sei aber „am schlechtesten angebunden“.
Dies wollte Matthias Höring so nicht stehen lassen. Zumindest für Werktage träfe dies nicht zu. Nun will man aber schauen, ob die während Bauarbeiten bereits gefahrene Strecke Großbreitenbach – Altenfeld – Neustadt – Ilmenau wieder Aufnahme finden kann.
Anfahren wird die IOV zudem künftig die Haltestellen Abzweig Angelroda in Neusiß sowie Kreisel und Plauesche Straße in Arnstadt. Man entspricht damit ebenfalls Fahrgastwünschen, liegen die Stopps doch sowieso auf der Linie.