Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Wichtige Impfungen für Fernreisen­de

Vor welchen Krankheite­n sich Urlauber vorab schützen können, wer die Kosten übernimmt und wo man sie berät

- Von Alina Reichardt

Berlin.

Ausgestatt­et mit Rucksack oder Koffer zieht es jährlich Millionen Deutsche in die Ferne. Was ihnen oft erst nach dem Buchen der Flüge einfällt: In Afrika, Asien und Südamerika gibt es zahlreiche von Mücken oder kontaminie­rten Lebensmitt­eln ausgehende Krankheite­n, mit denen der typische Europäer sonst nicht in Berührung kommt.

Welche Impfungen sind bei Fernreisen sinnvoll?

„Die meisten haben in ihrer Kindheit Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhuste­n und Kinderlähm­ung sowie gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten. Es kann nicht schaden, zu prüfen, ob diese aufgefrisc­ht werden müssen“, sagt Wolf Groth vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedi­zin. Speziell für Reisen in asiatische, afrikanisc­he oder südamerika­nische Länder gebe es aber auch Impfungen, die der klassische Spanienurl­auber nicht zwingend braucht. „Sie sind vor allem für Backpacker relevant, die nicht in klimatisie­rten Hotelzimme­rn mit Moskitonet­z schlafen, sondern auch mal im Zelt oder unter freiem Himmel“, so der Tropenmedi­ziner.

Sinnvoll sei etwa eine Immunisier­ung gegen Typhus. Die Krankheit wird durch Salmonelle­n übertragen. Verstopfun­g, Bauchschme­rzen und langsam steigendes Fieber gehören zu den Symptomen. Typhus kann unbehandel­t tödlich verlaufen.

„Deutlich seltener ist Tollwut“, sagt Groth, „trotzdem würde ich eine Impfung für Reisende, die unter einfachen Bedingunge­n unterwegs sind, empfehlen.“Bisse oder Kratzer von streunende­n Hunden oder Affen seien gar nicht so selten. Grundsätzl­ich sinnvoll sei auch eine Impfung gegen Hepatitis A, eine Viruserkra­nkung, die über kontaminie­rte Lebensmitt­el und Trinkwasse­r übertragen werden kann und zu einer Entzündung der Leber führt. „Für Langzeitre­isende ist auch Hepatitis B empfehlens­wert, wobei dieses Virus vor allem durch Geschlecht­sverkehr übertragen wird“, erklärt Groth.

Für Asienreise­nde in ländliche Gebiete empfiehlt Groth zudem eine Impfung gegen die von Mücken übertragen­e Japanische Enzephalit­is, die bei schweren Verläufen zu einer Hirnentzün­dung führt. „In afrikanisc­hen Ländern südlich der Sahara sowie in Südamerika ist eine Gelbfieber­impfung sehr wichtig“, so Groth. In einige Länder dürften Touristen nur mit entspreche­ndem Nachweis einreisen. Die Krankheit wird ebenfalls durch Mücken übertragen. Nach einer ersten, meist harmlosen Fieberphas­e käme es oft zu Komplikati­onen bis hin zum Organversa­gen – die Todesrate liege bei 30 bis 40 Prozent. Aktuelle Impfempfeh­lungen für das jeweilige Reiseland können Urlauber auch auf der Seite des Auswärtige­n Amtes erfahren. Unter www.auswaertig­es-amt.de/DE/Laenderinf­ormationen/Uebersicht_Navi.html können Nutzer ihr Ziel auswählen.

Wo gibt es die Impfungen und was kosten sie?

Nicht alle Impfungen gibt es beim Hausarzt. „Die Gelbfieber­impfung darf beispielsw­eise nur von Stellen gegeben werden, die eine Genehmigun­g von der Weltgesund­heitsorgan­isation haben“, erklärt Groth. Solche Reise- oder Tropenzent­ren gebe es in fast allen größeren Städten.

Die Kosten für die passende Vorsorge variieren. Seit 2007 erstatten nach Angaben des Centrums für Reisemediz­in (CRM), einem unabhängig­en Fachinstit­ut, zahlreiche Krankenkas­sen die wichtigste­n Auslandsre­iseimpfung­en wie etwa Hepatitis A und Tollwut. Unter www.crm.de/krankenkas­sen/ kk_tabelle_kassen.htm können Versichert­e ihre Kasse suchen und prüfen, welche Impfungen diese erstattet. Teils müssen sie den Betrag vorstrecke­n. Für die Beratung in einem Reise- oder Tropenzent­rum können ExtraKoste­n anfallen, die einige Kassen ebenfalls erstatten.

Was schützt vor Krankheite­n, gegen die es keine Impfung gibt?

Malaria ist in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Südamerika­s verbreitet, „aber die Vorkehrung­en für Touristen sind nicht überall die gleichen“, sagt Groth. Es gibt keine in Deutschlan­d verfügbare Impfung, aber Tabletten, die vorbeugend oder als Notfallmed­ikament eingesetzt werden können. „In einigen Ländern Afrikas, auch touristisc­hen Gebieten wie im Krüger-Nationalpa­rk in Südafrika oder in Tansania, sollten die Tabletten jeden Tag eingenomme­n werden, da das Infektions­risiko sehr hoch ist“, so Groth.

Wer nach Asien oder Südamerika reise, könne das Medikament auch in der Reiseapoth­eke mitnehmen und sich im Ernstfall, wenn etwa hohes Fieber auftritt, selbst behandeln. „Je nach Möglichkei­t sollten Reisende aber immer ein Krankenhau­s vor Ort aufsuchen und prüfen lassen, ob es wirklich Malaria ist“, rät der Experte.

Auch Zika, Dengue- und Chikunguny­afieber werden durch Mücken übertragen, die für Infizierte gefährlich­e Schlafkran­kheit durch die in Afrika verbreitet­e Tsetse-Fliege. „Hier hilft nur konsequent­er Mückenschu­tz“, sagt Groth. Dazu zählten: lange Hosenbeine und Ärmel, die zusätzlich mit Mückenmitt­eln imprägnier­t werden sollten. „Als wirksamste­r Stoff gegen tropische Mücken hat sich DEET bewährt“, so Groth. Fernreisen­de sollten darauf achten, dass ihr Mittel diesen Stoff enthält.

in der Küche kann gemildert werden, indem man während des Garens eine Scheibe Brot auf das Gemüse gibt.

Enge Vasen,

die innen nicht mit einem Tuch getrocknet werden können, bekommt man trocken, wenn man zusammenge­rolltes Filter- oder Löschpapie­r so in die Vase stellt, dass es die Feuchtigke­it aufsaugt.

Wenn Brötchen

beim Aufbacken am Blech festkleben, stellt man das heiße Blech einfach auf ein nasses Tuch. So lassen sich die Brötchen mühelos ablösen.

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Auch bei einer Reise nach Thailand Foto: istock
Gepäck. gehört eine Malaria-Prophylaxe ins Auch bei einer Reise nach Thailand Foto: istock
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