Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Die Kreuzung ist erreicht, die Reise geht weiter
Absolventen der Robert-Bosch-Schule aus Arnstadt erhalten ihre Zeugnisse für die mittlere Reife in der Stadthalle
Arnstadt.
Trotz der Temperaturen von über 30 Grad haben sich die Schülerinnen und Schüler der Robert-Bosch-Schule aus Arnstadt in Schale geworfen. Besonders sind hier die Jungen zu erwähnen, die mit Anzug und Binder in die Stadthalle nach Arnstadt kamen, um ihre Abschlusszeugnisse zu erhalten. Nach dem obligatorischen Klassenfoto vor der Stadthalle begann das eineinhalbstündige Programm.
„Eine Reise von tausend Meilen beginnt auch nur mit einem kleinen Schritt“, sagte Schulleiterin Margitta Smarczewski. Das sei vor zehn Jahren so gewesen und wird nach den Sommerferien, wenn die Ausbildung beginnt, so sein. Nun seien die Prüfungen zur mittleren Reife geschafft, stellvertretend für hervorragende Zeugnisse nannte sie Yasmin Langenhan (Notendurchschnitt 1,3), Emely Subrizkas (1,6), Charlotte Caroli (1,3), Felix Weiß (1,6) und Melanie Denstedt (1,6).
Die Verhältnisse seien in den letzten Jahren nicht einfacher geworden. Immer mehr Ablenkung auch durch die sozialen Medien, schwierige politische Entwicklungen wie der Terror in Manchester, London, Berlin und Paris, „in Amerika regiert ein Herr Trump, der binnen kurzer Zeit viele seiner Wahlversprechen gnadenlos und ohne Rücksicht auf andere Kulturen umsetzt. Manchmal hat es für mich den Anschein, dass die Welt aus den Fugen gerät“, so Smarczewski.
Nahtlose Lebensläufe bei jungen Menschen gebe es heute kaum mehr, vieles sei komplexer und die Hürden höher geworden. Die Lehrer haben immer helfen wollen, „dass ihr unterwegs vieles lernt und begreifen könnt. Sie haben euch an die Kreuzung gebracht, von der ihr nun allein gehen müsst.“Bildung zu besitzen, bedeute Freiheit und Selbstvertrauen.
Auch für die Lehrer der Schule, denen Smarczewski ausdrücklich dankte, sei dies ein ganz besonderer Tag. „Sie entlassen ihre Schüler an der von mir geschilderten Kreuzung mit der Hoffnung, sie ausreichend auf die weitere Reise vorbereitet zu haben, die vor ihnen liegt.“ Und auch an die Eltern und Großeltern richtete sie einen dank – für den „gemeinsamen Einsatz wichtiger Verbots- oder Gebotsschilder auf der Reise Ihrer Kinder“. Die Eltern seien immer für ihre Kinder da gewesen, hätten gemeinsam Probleme aus dem Weg geschafft, waren glücklich über große, aber auch kleine Erfolge.
Nun seien die Absolventen gespannt auf das, was die nächsten Jahre bringen würden, was sie ganz persönlich aus den kommenden Jahren beruflicher Ausbildung oder in weiterführendem Schulen machen werden. „Geht hinaus aus der Schule und versucht die Welt zu verändern. Das ist sowohl das Recht, als auch die Pflicht aller jungen Menschen.“Smarczewski bescheinigte dem Jahrgang, dass er einer gewesen ist, „bei dem jeder Lehrer gerne unterrichtet hat. Sehr angenehm war es für uns zu beobachten, wie ihr die neu hinzugekommenen Schüler immer wieder aufgenommen habt. Dafür ein großes Lob.“
Es gab aber auch „kleinere Unfälle“: Der Spiegel im Waschraum der Turnhalle ging zu Bruch, der Zaun musste oft repariert werden, es gab WrestlingKämpfe mit einer Splitterfraktur, aber die Unfälle wurden weniger, „im letzten Schuljahr erinnere ich mich an gar keinen, ich glaube Ihr seid erwachsen geworden“.
Smarczewski erinnerte dann an die Teilnahme bei landesweiten und regionalen Wettbewerben in den Bereichen Kunst, Mathematik, Geografie und Sport, an Feste, Feiern und Reisen. „Wir haben Euch für Eure Reise viel mit auf den Weg gegeben, wir legen unsere Verantwortung nun ab“. Im Namen aller wünschte sie den jungen Leuten, dass diese Reise ohne Stau und Umleitungen verlaufe.
Wichtige Schilder für Gebote und Verbote