Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Ultraläufer unter sich
Sechs Stunden lang sammeln die Teilnehmer beim Ausdauer- und Genusslauf in Plaue fleißig Kilometer – der Sieger schafft über 73
„Ja, wo laufen sie denn?“Man mag zwangsläufig an den berühmten Loriot-Sketch denken, wenn man beim Ausdauer- und Genusslauf die Teilnehmer Runde um Runde drehen sieht. Vier Damen und neun Herren waren es, die sich bei der dritten Auflage des etwas anderen Laufes, organisiert vom Plaueschen Traditionsverein, der Herausforderung stellten, eigene Ausdauergrenzen auszutesten. Sechs Stunden lang konnte man beim Ausdauer- und Genusslauf seien Runden drehen. Für kurze – oder längere – Pausen hatten die Veranstalter mit Getränken, Bananen, Kuchen und Brot vorgesorgt.
Einige aber hielten tapfer durch. Allen voran Peter Flock vom Lauffeuer Fröttstädt, einer der besten Ultraläufer Thüringens. Für Stephan Bongartz aus Jena war es dagegen der erste Ultralauf. Mit 3:03 Stunden beim Rennsteiglauf-Marathon hatte er aber zuletzt seine Form bewiesen. Beide liefen ein gleichmäßiges, kontrolliertes Rennen und konnten ihre Wunschziele knapp überbieten. Bongartz gewann mit 73,378 Kilometern vor Flock, der 68,990 km lief und seinen Start als Trainingslauf für die Deutschen Meisterschaften im 24-StundenLauf, die im September in Gotha
Plaue.
stattfinden, sah. Volker Ehrlich aus Herbsleben wurde mit 58,996 km Dritter. Auch Jens Hofmann aus Laasdorf, Jörg Schmid aus Arnstadt (beide 50,462 km) und Andreas Beck aus Plaue (48,026 km) hielten sechs Stunden durch.
Die Frauen nutzten den Lauf auf dem 2195 Meter langen, flachen Rundkurs als langen Trainingslauf. Ljuba Köhler, Marina Raab und Sabine Wenzel teilten sich mit 35,104 km den Sieg.
Erstmals wurde auch ein Jedermannlauf über fünf Kilome- ter mit zehn Teilnehmern und ein Bambinilauf mit 13 Startern ausgetragen. Für Luca Bielig aus Plaue waren die zwei Runden fast schon zu kurz. „Ich bin heute früh schon zehn Kilometer gelaufen“, verriet er. Als Zweite kam Helena Manske ins Ziel, die wie Luca beim LSV Lok Arnstadt trainiert. Über fünf Kilometer war Jens Köhler (Plaue) der Schnellste vor Ronny Schmidt (Stadtilm) und David Luth vom Traditionsverein. Auch dessen Vorsitzender Christian Janik hatte sich ins Starterfeld einge- reiht. „Beide Läufe sind gut angekommen und wir werden sie beibehalten“, sagte er. „Außerdem überlegen wir, nächstes Jahr noch eine Drei-StundenLauf einzuführen – für diejenigen, die sich erst an die sechs Stunden heran tasten wollen.“