Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Was ist für Sie Zuhause,

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Was ich am schönsten finde an meinem Alltag im K oster? Vielleicht ist es das Läuten der K rchenglock­en, das mir die Zeit, meinen Rhy hmus, vorgibt.

Seit fünf Jahren bin ich zuständig für die Betreuung der Gäste, dafür, dass alles vorbereite­t ist. Mein Tag beginnt um 7 Uhr morgens. Um 7.30 Uhr haben wir Gottesdien­st, mittags und abends je ein Gebet. Oft halte ich auch die Andacht. Ich mag die Gemeinscha­ft hier, das Beten verbindet. Wir sind zwölf Mitglieder und leben im Dorf verteilt. Ich wohne zwar nur we- nige Schritte vom K oster entfernt, aber dieser räumliche Abstand ist ein großer Segen: Wenn ich das K oster verlasse, sehe ich keine Arbeit mehr, kann abschalten. Dann bin ich gerne zu Hause, in einem alten, umgebauten Bauernhaus. Dort lebt eine Familie mit vier K ndern, ich wohne in der Einliegerw­ohnung. Außer einer Gebetsecke w rde Gästen wohl nichts an meiner Einrichtun­g verraten, dass ich in einer K ostergemei­nschaft lebe: Ich habe zum Beispiel auch einen Fernseher. Viel Platz nehmen meine Basteluten­silien ein: Ich gestalte gerne Karten und verschenke sie. Ansonsten treffe ich mich oft mit Freunden in meinem Lieblingsc­afé in Bad Langensalz­a. Das Dorf e- ben gefällt mir. Ursprüngli­ch stamme ich aus K el, habe lange in Kopenhagen und München gelebt. Doch die Großstadt war mir zu viel, ich wollte aufs Land. An Thüringen liebe ich die Weite: Oft stehe ich in Volkenroda auf einem der kleinen Hügel, die so typisch sind für die Region. Dann genieße ich den w nderschöne­n Ausblick und denke mir: das ist Zuhause.

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FOTO: JESUS-BRUDERSCHA­F VOLKENRODA E.V. KLOSTER Miriam Berg leitet die Hauswir - schaf im Kloster Volkenroda.

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