Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Kahn spricht über seinen Burnout

Offener Auftritt in WDR-Talksendun­g

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München.

Der einstige Weltklasse-Torwart Oliver Kahn hat erneut über einen Burnout in seiner Zeit bei Bayern München gesprochen. Es sei 1999 zu einer Situation gekommen, „wo geistig und körperlich gar nichts mehr ging“, berichtete der frühere Fußball-Nationalto­rhüter in Sandra Maischberg­ers WDRSendung „Ich stelle mich“.

Er sei „morgens aufgewacht und wusste nicht mehr, wie komme ich jetzt eigentlich zum Training? Wie schaffe ich es überhaupt, im Haus die Treppe runterzuko­mmen und neue Kräfte aufzubauen“, sagte der 48-Jährige. Nach der bitteren 1:2-Niederlage des Rekordmeis­ters im Champions-League-Finale 1999 gegen Manchester United sei es bergab gegangen. “

Kahn hatte in seiner Biografie, aber auch in einer Bild-Serie schon einmal eingeräumt, dass er einen Burnout hatte. „Ich spüre überhaupt nichts mehr außer einer furchtbare­n Angst. Aber vor was? Angst vor dem Versagen? Angst davor, den Ansprüchen nicht mehr gerecht zu werden? Angst vor der Niederlage? Angst vor der Kritik?“, schrieb der Torhüter damals. Kahn hatte sich Hilfe bei seiner Familie und bei Ärzten geholt – und veränderte sein Leben: „Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Streben nach Erfolg, wenn es dauerhaft exzessiv und zwanghaft betrieben wird, krank machen kann.“(sid)

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