Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Roger Federer erteilt Alexander Zverev eine Lehrstunde

Kiel wieder in der Königsklas­se Der Schweizer Tennisstar gewinnt das Finale von Halle deutlich in zwei Sätzen. In Wimbledon könnte er sein Jahr krönen

- Von Jörg Allmeroth

Kiel.

Der THW Kiel hat vom Europäisch­en Handball-Verband die Startberec­htigung für die Champions League erhalten. Das teilte die EHF am Samstag am Rande der Sitzung des Exekutivko­mitees im kroatische­n Zagreb mit. Damit gehen die Kieler, die in der abgelaufen­en Bundesliga-Saison Dritter wurden, in ihre 14. Saison in Serie in der europäisch­en Königsklas­se.

Insgesamt gewährte die EHF für die 25. Champions-LeagueSais­on acht sogenannte Upgrades für Teams, die sich über die nationalen Ligen nicht qualifizie­rt hatten. Außer Kiel spielen Wisla Plock (Polen) und HBC Nantes (Frankreich) in den TopGruppen A und B. Die Auslosung der Gruppen findet am kommenden Freitag in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana statt. (dpa)

Halle/Westfalen.

Am Samstagabe­nd, bei der traditione­llen „Fashion Night“der Gerry Weber Open, hatte sich Alexander Zverev noch einen kleinen Scherz auf Kosten Roger Federers erlaubt: Es sei doch unglaublic­h, hatte der 20-jährige Hamburger in Richtung des Maestro gesagt, „was Du in Deinem Alter noch alles leistest.“

Federer, inzwischen 35 Jahre alt, nahm es dem Youngster nicht krumm bei der lockeren Talkrunde und pflichtete ihm sogar augenzwink­ernd bei: „Genau richtig, Sascha. Ich bin nicht mehr der Jüngste. Und selbstvers­tändlich ist das alles sowieso nicht, schon gar nicht in diesem Jahr.“

Am Tag danach war das Staunen bei allen Beteiligte­n nicht geringer geworden. Nicht bei Federer, der auf dem Centre Court zu seinem neunten Titel in Halle stürmte und Zverev bei seinem 6:1, 6:3-Kantersieg in 53 Minuten eine Lehrstunde in der eigenen Paraderoll­e als Rasenflüst­erer erteilte. Und auch nicht bei Zverev, dem leicht konsternie­rten Statisten der großen Federer-Show, der anschließe­nd großmütig bekannte: „Ich glaube nicht, dass noch einmal ein Spieler erreichen wird, was er erreicht hat. Es ist immer eine Freude, gegen ihn zu spielen. Außer heute natürlich.“

Federer, immer noch und immer wieder der König von Halle: Es war tatsächlic­h an diesem 25. Juni auch das letzte, kraftvolle Ausrufezei­chen in einer Spielzeit 2017, in der Federer selbst für seine Verhältnis­se regelmäßig das scheinbar Unmögliche möglich macht. „Ich kann das auch nur mit einem Wort beschreibe­n: Unfassbar“, sagte Federer, der aus einer sechsmonat­igen Verletzung­spause heraus zunächst den Sensations­coup bei den Australian Open gelandet hatte und dann als Sieger aus den Wettspiele­n bei den ATPMasters-Wettbewerb­en in Indian Wells und Miami hervorgega­ngen war. „Ich hoffe, dass mir die klasse Woche hier in Halle auch in Wimbledon hilft“, sagte Federer, „aber es ist nicht so, dass das wie eine Wildcard für das Halbfinale in London ist. Dort beginnt alles wieder bei Null.“

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Immer noch der König von Halle: Roger Federer präsentier­t die Trophäe. Foto: dpa

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