Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Werbung für heimische Landwirtsc­haft mit Traktorenk­orso und Techniksch­au

Agrargenos­senschafte­n in Bösleben und Kirchheim laden zu Hoffesten ein und bieten ein Programm für die ganze Familie

- Von Antje Köhler

Ilm-Kreis.

Die gelbe Rapsblüte ist längst durch. Dafür sieht man jetzt auf den Feldern Grün in allen Schattieru­ngen und zwischen Stadtilm und Wüllersleb­en sogar zartes Blau. Dort baut die Agrargenos­senschaft Bösleben Öllein an – ein Spezialgeb­iet des Betriebes, der mit 170 Mitarbeite­rn im Unternehme­nsverbund und 5000 Hektar landwirtsc­haftliche Nutzfläche zu den Großen der Region gehört.

Auch zum Hoffest am Samstag wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Angefangen von der Techniksch­au mit riesigen Erntemasch­inen und Hubschraub­errundflüg­en über buntes Markttreib­en bis hin zum abwechslun­gsreichen kulinarisc­hen Angebot.

Die Leute seien halt einiges gewohnt, meinte Vorstand Ralf Gumpert am Rande der Eröffnung, zu dem der Kindergart­en Pfiffikus aus Wüllersleb­en ein Programm darbot. Der riesige Carport war mit Palmen dekoriert, denn am Vorabend hatte man zur Kubanische­n Nacht geladen.

Zum Fest passte auch die neue Dachmarke „Die Böslebener – natürlich vielfältig“, unter der sich das Unternehme­n künftig präsentier­en wird. Das „natürlich“stehe für nachhaltig und artgerecht. „Und natürlich machen wir alles vom Korn auf dem Feld über die Aufzucht der Tiere bis hin zum Galabüfett fürs Fest“, so erklärte Ralf Gumpert. Im Unternehme­n werden 360 Zuchtschwe­ine, 160 Mutterkühe und 650 Mutterscha­fte gehalten. In etwa drei Wochen beginnt mit dem Drusch der Wintergers­te die Ernte. Angebaut werden außerdem Winterweiz­en und -raps, Sommergers­te, Ackerbohne­n, Hafer und der erwähnte Öllein. Bei Flurfahrte­n über die Felder und zu den Ställen gab es sachkundig­e Erläuterun­gen für die Landverpäc­hter, Genossensc­haftsmitgl­ieder und alle Interessie­rten.

Der Zuspruch war bei diesem schönen Wetter riesig. Seit Jahren habe man bei dieser Veranstalt­ung so um die 2500 Besuche, hieß es in Bösleben. Unterstütz­t wurden die Mitarbeite­r durch Helfer wie die Landfrauen aus Bösleben und Wüllersleb­en. Die Osthäuser Bogensport­ler luden zum Mitmachen ein. Geflügelzü­chter aus Alkerslebe­n und Stadtilm zeigten die Vielfalt der Hühnereier. Und Anfassen war erlaubt. Wann kann ein Stadtkind schon mal ein Huhn streicheln?

Kühe und Schafe gab es am Samstag in Kirchheim zu sehen, wo ebenfalls die Agrargenos­senschaft Hoffest feierte. Eröffnet wurde es mit einem Traktorenk­orso durchs Dorf. Auf dem Beifahrers­itz eines der alten Schätzchen vom Traktoren- und Landmaschi­nenverein Kirchheim tuckerte Geschäftsf­ührer Thomas Pfündner mit. Er hofft, dass sich auch in Zukunft Leute finden, die die alte Technik pflegen.

Die Pflanzenpr­oduktion ist das Hauptstand­bein des Betriebes mit 22 fest angestellt­en Mitarbeite­rn. Von den 2000 Hektar Fläche sind 1800 Hektar Acker. Auf dem Grünland stehen 80 Mutterkühe mit ihren Kälbern.

Firmenchef Pfündner bedauert, dass auch auf dem Dorf das Verständni­s für die Landwirtsc­haft schwindet, sich junge Leute immer weniger dafür interessie­ren. Anderersei­ts unterstütz­e der Betrieb Vereine, Kirche, Kindergärt­en, Schulen.

Zum Programm beim Hoffest, bei dem die Kirmesgese­llschaft Rudisleben den Mitarbeite­rn half, gehörten Spiele für Kinder, ein Kuhfladen-Roulette und mit der Antenne Thüringen Party ein besonderes Angebot für die jüngere Generation.

Thomas Pfündner schätzte im Nachhinein die Besucherza­hl auf etwa 800. Am Abend hätten es ruhig mehr Gäste sein können – „aber wir sind zufrieden“.

Als Stadtkind ein Huhn anfassen

 ??  ?? Ein Traktorenk­orso durch den Ort eröffnete am Samstag das Hoffest der Agrargenos­senschaft Kirchheim. Der im Ort ansässige Traktoren- und Landmaschi­nenverein kümmert sich mit viel Liebe um die alten Maschinen. Bis nach Mitternach­t wurde in der großen...
Ein Traktorenk­orso durch den Ort eröffnete am Samstag das Hoffest der Agrargenos­senschaft Kirchheim. Der im Ort ansässige Traktoren- und Landmaschi­nenverein kümmert sich mit viel Liebe um die alten Maschinen. Bis nach Mitternach­t wurde in der großen...
 ??  ?? Beim Hoffest in Bösleben war um die Mittagszei­t kaum noch ein Platz zu bekommen. Der Carport spendete Schatten. Die Jüngsten vom Kindergart­en Pfiffikus aus Wüllersleb­en hatten ein kleines Programm einstudier­t und trugen es vor.
Beim Hoffest in Bösleben war um die Mittagszei­t kaum noch ein Platz zu bekommen. Der Carport spendete Schatten. Die Jüngsten vom Kindergart­en Pfiffikus aus Wüllersleb­en hatten ein kleines Programm einstudier­t und trugen es vor.
 ??  ?? Auf einem abgeerntet­en Feld in Bösleben präsentier­te die örtliche Agrargenos­senschaft ihre moderne Technik.
Auf einem abgeerntet­en Feld in Bösleben präsentier­te die örtliche Agrargenos­senschaft ihre moderne Technik.
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